Die Stunde der Abrechnung

Wenn am kommenden Mittwoch die närrischen Tage vorbei sind, schlägt für die Parteien wieder die Stunde der Abrechnung mit der Konkurrenz. Ganz so deftig wie in Bayern geht es hierzulande beim politischen Aschermittwoch nicht zu.

Harte Worte fallen aber allemal. Steilvorlagen für Attacken gibt es genug: Beide Volksparteien in Rheinland-Pfalz - sofern man die SPD noch als solche bezeichnen will - schleppen ein Säcklein missliebiger Themen mit sich herum.

Die CDU knabbert an den Affären um (noch) geheimnisvolle Bordell-Besucher und um schnüffelfreudige Abgeordnete, die in Polizeicomputern wühlen ließen. Die SPD hat mit dem Fiasko um versenkte Steuermillionen am Nürburgring zu kämpfen. Fein raus ist die FDP, die ein eher langweiliges Dasein als Oppositionspartei fristet. Ihr könnten allenfalls im Bund beschlossene Steuersenkungen für spendable Hoteliers zu schaffen machen.

Die Grünen, die sich gern als "wahre" Oppositionspartei im Land bezeichnen, blicken vermutlich eher kleinlaut auf ihr voreiliges Vorpreschen diese Woche. "Staatsanwalt ermittelt gegen Nürburgring-Investor Kai Richter", ließen sie verlauten. Um wenig später nach der Aussage des Leitenden Ermittlers, das sei Unsinn, schnell zurückzurudern und nur noch von einer Anzeige zu sprechen.

Und das fünfte Rad am Polit-Wägelchen im Land, die Linken? Die sind im Guten wie im Schlechten so still, dass mancher schon unkt, es gebe sie gar nicht. Ministerpräsident Kurt Beck geht fest davon aus, dass sie 2011 den Sprung in den Landtag nicht schaffen werden. Vielleicht ist da aber auch nur der Wunsch Vater des Gedankens.

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