Gesundheit Kreativ, bunt, praktisch – Mehr Licht als Schatten
Trier · Die Kinder- und Jugendpsychiatrie am Trierer Klinikum Mutterhaus bietet kreative Ferienangebote für ihre jungen Patienten.
Zwei kreative Projekte haben die Teams der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen für die Ferienzeit organisiert. Die Jugendlichen, die dort stationär aufgenommen sind, haben wie alle ihre Altersgenossen Sommerferien. Die Schule der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist geschlossen, und die jungen Patienten können ihre Zeit frei von Hausaufgaben, Noten und Tests verbringen.
Aus Alt mach Neu Zu Beginn der Ferien stand für zehn jugendliche Patienten der Psychotherapiestation das Projekt „Upcycling“ auf dem Programm, angeleitet vom Pflegedienst und den Kolleginnen der Co-Therapie. „Uns geht es dabei um das Bewusstsein für Ressourcen und Nachhaltigkeit, verbunden mit der eigenen Kreativität und dem individuellen Ausdruck“, erläutert Kunsttherapeutin Paula May. „Wir setzen den Ideen der Kinder keine Grenzen und unterstützen sie.“
Die Jugendlichen haben eigene Kleidung, Taschen und Kissenbezüge gestaltet – aus alten Stoffen und Materialien, deren ursprüngliche Nutzung teilweise deutlich zu entdecken ist. Es wurde auch gebatikt, mit der Strickliesl gearbeitet, genäht und geklebt. Aus Textil und Wolle schufen sie nach eigenen Ideen Neues. So wurden aus Jeans Elefanten oder aus Korken und gehäkelter Wolle kleine Spielfiguren.
Kunst am Werk Knapp eine Woche lang hatten 25 Kinder und Jugendliche eine große Herausforderung zu meistern: Der lange und unansehnliche Bauzaun zur Baustelle für die neuen Gebäude der Kinder- und Jugendpsychiatrie sollte schön gestaltet werden. Er bildet die Wand des Innenhofs, in dem sich die jungen Patienten oft und gerne aufhalten. Schon in den vergangenen Jahren wurde der Hof zum Atelier „Kunst am Werk“, jetzt ist er die längste Galerie in Trier – bis zur Fertigstellung des Erweiterungsbaus in zwei Jahren.
Auch deshalb legten die jungen Künstler großen Wert auf qualitätsvolle Ausführung und inhaltsvolle Designs, die mal zum Nachdenken anregen, mal durch ihre Farbenfreude für sich einnehmen oder auch mit eingängigen Sprüchen Mut machen. Mit der Arbeit an der großen Wand konnten die Jugendlichen eine Spur hinterlassen und gleichzeitig ihr Umfeld mitgestalten. Unterstützt wurde das pädagogische und therapeutische Team der Stationen von Kunstlehrer Ralph Klein. „In wenigen Tagen ist Enormes entstanden“, freut sich Günther Stratmann, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum Mutterhaus. „Unter dem Motto ‚Licht und Schatten’ ist jeder ein Künstler geworden.“
Die offene Galerie kann jederzeit besucht werden. Alle Werke der Bauwand sind online in der Galerie auf der Seite der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu sehen.