Kirche Erneuerte Einladung zum Gebet

Wiesbaum · Die Pfarrkirche St. Martin in Wiesbaum wird am 24. November wiedereröffnet, und der neue Altar wird geweiht. Es ist der festliche Schlusspunkt des vor sieben Jahren in Gang gesetzten Immobilienkonzepts der Kirchengemeinde. Seither hat sich viel geändert.

 Baugerüste und Abdeckplanen bestimmen das Bild im Inneren der St.-Martin-Pfarrkirche. Pfarrer Andreas Paul (links), Susanne Eich (Mitte) und Ruxandra Gericke freuen sich auf ihre Wiedereröffnung.

Baugerüste und Abdeckplanen bestimmen das Bild im Inneren der St.-Martin-Pfarrkirche. Pfarrer Andreas Paul (links), Susanne Eich (Mitte) und Ruxandra Gericke freuen sich auf ihre Wiedereröffnung.

Foto: Brigitte Bettscheider

  Nicht nur, dass der Eingang verlegt wurde. Denn in Zukunft betritt man die Wiesbaumer Pfarrkirche stufenlos durch den ehemaligen Seiteneingang. Auf seiner Linie geht man auf das neue Weihwasser- und Taufbecken zu. „Damit wird deutlich, dass wir durch die Taufe in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wurden und uns beim Betreten der Kirche im Gedenken an unsere Taufe mit geweihtem Wasser als Katholiken bezeichnen“, erklärt Pfarrer Andreas Paul.

Nicht nur, dass der ehemalige Zugangsbereich unter der Empore eine neue Gestalt und Nutzung erhalten hat. Denn er ist mit Glas zum Kirchenraum abgetrennt und in einen „Raum der Begegnung“ umgewandelt worden.

Und nicht nur, dass die Elektroinstallation und Beleuchtung teilweise erneuert und die Wand-, Decken- und Bodenflächen und die Sitzbänke überarbeitet wurden. Denn nun geben Pendelleuchten in schlicht-elegantem Charakter und Strahler der Kirche ein helleres Erscheinungsbild, sind Wände und Decken kalkweiß und haben zur Akzentuierung lichtgraue Absetzungen, bilden die Bodendielen eine stufenlose Ebene, wird mit Unterbankstrahlern effizient geheizt.

Vor allem aber ist der Altarbereich auf eine Ebene mit der Gottesdienstgemeinde verlegt worden. Was heißen soll: Der neue Altar, der wie der Ambo, das Tauf- und Weihwasserbecken und die Tabernakel-Stele aus Mendiger Basalt und bewusst schlicht gehalten mit einem quadratischen Grundriss ist, steht zentral und bildet den natürlichen Mittelpunkt der Pfarrkirche. Die Gläubigen versammeln sich in drei Bankblöcken um ihn herum. Eine Umgestaltung, die in dieser Konsequenz weit und breit einmalig ist. „Künftig soll der Raum stärker als bisher Menschen in Gemeinschaft zum Gottesdienst zusammenführen und auch dazu einladen, sich jenseits von Messfeiern zum Gebet zu versammeln“, erklärt dazu Pfarrer Paul. Und er betont, dass mit der Wiedereröffnung am Sonntag, 24. November, „ein intensiver Weg zum Ende gekommen ist, der den Christen in Wiesbaum eine gute Voraussetzung für die weiteren Schritte in die Zukunft ist.“

52 Seiten hat die „Bauzeitung“, die der Pastor gemeinsam mit weiteren Beteiligten verfasst und reich bebildert hat. Am Anfang stand der Beschluss des Verwaltungsrates im Oktober 2012, den umfangreichen Bestand an Immobilien der Kirchengemeinde auf den Prüfstand zu stellen. Bis zur Bürgerversammlung im Oktober 2015 mit der Vorstellung des Immobilienkonzepts vergingen drei Jahre.

Nun, nach sieben Jahren Planungs- und Bauzeit sowie einer Investition von 621 613 Euro – davon circa 292 000 Euro aus Kirchensteuermitteln – sind die beiden Kernfragen von damals, welche Gebäude zukünftig wie genutzt werden und ob weiter alle Gebäude von der Kirchengemeinde gehalten werden sollen, beantwortet. Denn das durch Brandstiftung stark beschädigte Pfarrhaus wurde zwischenzeitlich abgerissen. Und das Jugendheim mit dem dazugehörigen Grundstück ist inzwischen in den Besitz der Ortsgemeinde übergegangen.

Die alte Kirche mit Bauteilen aus dem zwölften Jahrhundert hat einen verstärkten Dachstuhl, eine neue Schiefereindeckung und ein dem Original nachempfundenes Turmkreuz erhalten. Und – wie oben beschrieben – wurde die Pfarrkirche renoviert und umgestaltet. Für die alte Kirche sind nach Auskunft von Pfarrer Paul 12 711 Euro und für die Pfarrkirche 32 428 Euro gespendet worden, außerdem 580 Stunden an Zeitspenden. Die gesamte Baubegleitung hatte Architekt Gottfried Perings aus Oberbettingen.

Die feierliche Wiedereröffnung der Pfarrkirche St. Martin in Wiesbaum mit Altarweihe ist am Sonntag, 24. November, um 14.30 Uhr im Rahmen eines Festgottesdienstes mit dem Trierer Weihbischof Franz-Josef Gebert. Der Kirchenchor, der „Chor ohne Namen“ und das Duo „BlizzArt“ wirken mit. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen. Das Fest endet mit einer Abendandacht um 20 Uhr.

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