Gewerbe Die Lücken werden größer

Daun · Ende Juli schließt das Küchenstudio Münch in der Trierer Straße in Daun. Bereits zu hat das Café Sweet Dreams, und auch für das Ladenlokal schräg gegenüber der Post findet sich seit Längerem kein Nachmieter.

 Lange Zeit war das in Daun kein Thema, inzwischen schon: Leerstände. Doch es gibt diesbezüglich auch positive Nachrichten.

Lange Zeit war das in Daun kein Thema, inzwischen schon: Leerstände. Doch es gibt diesbezüglich auch positive Nachrichten.

Foto: TV/Mario Hübner

Dauns Innenstadt muss sich wohl auf einen weiteren Ladenleerstand einstellen. Eigentlich in guter Lage, in direkter Nähe zu Edeka-Markt und Busbahnhof, wird es in wenigen Wochen keine Küchen und keine Wohnaccessoires mehr zu kaufen geben, Edmund und Marga Münch geben die Niederlassung in der Kreisstadt auf. Was aus dem Gebäude anschließend wird, ist derzeit unklar. Mit seiner Größe und Parkplatzausstattung jedenfalls sind einige Nutzungen denkbar, so rückte das Haus auch in den Blickpunkt der Verbandsgemeinde, die ein Domizil für ein offenes Kulturzentrum sucht.

Noch steht jedoch in den Sternen, wie es vor Ort weitergeht. Sicher ist, dass der Abverkauf des Münch’schen Sortiments bis Ende Juli über die Bühne geht. Dabei war ihr Unternehmen – ursprünglich ein 1988 in Schalkenmehren gegründeter Meisterbetrieb – erst vor vier Jahren dorthin gezogen. „Es kam in letzter Zeit alles etwas anders als gedacht“, erzählt Edmund Münch. Der Schreiner hatte die Werkstatt im Maardorf mit ihrem handwerklichen Portfolio, welches auch Inneneinrichtungen, Fenster oder Türen umfasst, verkauft und sich auf den Handel und Einbau von hochwertigen Küchen am Standort Daun spezialisiert. „Es war logisch, denn Küchen sind für die Menschen zunehmend zum Lebensmittelpunkt geworden, jede Wohnung und jedes Haus braucht eine.“ Sein bisheriges Geschäftsfeld hatte ihm auch überregional Aufträge für besonders anspruchsvolle Kunden beschert. Mit Blick auf den absehbar notwendigen Generationswechsel und die Nachfolgersuche wollte er sich stattdessen auf eine stabile und regionale Nische konzentrieren.

 Edmund und Marga Münch in ihrem Noch-Küchenstudio in Daun, das Ende Juli schließt.

Edmund und Marga Münch in ihrem Noch-Küchenstudio in Daun, das Ende Juli schließt.

Foto: TV/Angelika Koch

„Leider hat sich der designierte Nachfolger am Ende doch umentschieden“, resümiert Münch. „Hinzu kommt, dass sich der Küchenmarkt vollkommen verändert hat, es ist enormer Preis- und Zeitdruck drin, dagegen kommt man als kleiner Betrieb mit wenig Ausstellungsfläche nur schlecht an.“ Angesichts des näher rückenden Rentenalters habe er eine Entscheidung treffen müssen. Die Branchentrends – Fachkräftemangel im Handwerk und Rabattschlachten der großen Küchenausstatter – ließen wenig Spielraum. „So etwas schlägt gerade bei uns auf dem Land durch“, ist Edmund Münchs Erfahrung. Also heißt es nun: Die „Zelte“ in Daun abbrechen und sich einerseits auf seine Tätigkeit als vereidigter Sachverständiger der Handwerkskammer konzentrieren. Für diese Aufgabe begutachtet er Küchen und alle anderen Schreinerprodukte.

 Lange zeit war das in Daun kein Thema, inzwischen schon: Leerstände. Doch es gibt diesbezüglich auch positive Nachrichten.

Lange zeit war das in Daun kein Thema, inzwischen schon: Leerstände. Doch es gibt diesbezüglich auch positive Nachrichten.

Foto: TV/Mario Hübner
 Lange Zeit war das in Daun kein Thema, nun schon: Leerstände – wie an der Ecke Lindenstraße/Friedhofstraße oder schräg gegenüber, wo das Café Sweet Dreams nur wenige Monate nach der Eröffnung dichtgemacht hat. Doch es gibt auch positive Nachrichten: In den lange Zeit leerstehenden Teleropa-Laden zieht der Versicherungs- und Immobilienmakler Marc Saxler samt Team ein.

Lange Zeit war das in Daun kein Thema, nun schon: Leerstände – wie an der Ecke Lindenstraße/Friedhofstraße oder schräg gegenüber, wo das Café Sweet Dreams nur wenige Monate nach der Eröffnung dichtgemacht hat. Doch es gibt auch positive Nachrichten: In den lange Zeit leerstehenden Teleropa-Laden zieht der Versicherungs- und Immobilienmakler Marc Saxler samt Team ein.

Foto: TV/Mario Hübner
 Lange Zeit war das in Daun kein Thema, inzwischen schon: Leerstände. Doch es gibt diesbezüglich auch positive Nachrichten.

Lange Zeit war das in Daun kein Thema, inzwischen schon: Leerstände. Doch es gibt diesbezüglich auch positive Nachrichten.

Foto: TV/Mario Hübner
 Lange Zeit war das in Daun kein Thema, inzwischen schon: Leerstände. Doch es gibt diesbezüglich auch positive Nachrichten.

Lange Zeit war das in Daun kein Thema, inzwischen schon: Leerstände. Doch es gibt diesbezüglich auch positive Nachrichten.

Foto: TV/Mario Hübner
 Hat bereits wenige Monate nach der Eröffnung wieder dichtgemacht: in der Wirichstraße.

Hat bereits wenige Monate nach der Eröffnung wieder dichtgemacht: in der Wirichstraße.

Foto: TV/Mario Hübner

Andererseits will er von seiner Berufung, wie er das Kreativsein und Beraten empfindet, nicht abrücken: „Ich habe durch meine Arbeit im Lauf der Jahre so viele wunderbare Menschen kennengelernt, das möchte ich nicht missen.“ Und so kehrt er gewissermaßen zu seinen Wurzeln zurück: als Ein-Mann-Betrieb in Schalkenmehren. Zwar wird er nicht mehr selbst fertigen und auch nicht mehr selbst ausbilden, was er gern tat, aber: „Ich kann in einem engen Netzwerk mit ehemaligen Mitarbeitern und Kollegen, deren gute Arbeitsweise ich kenne, weiterhin Küchen planen und bieten. Eigentlich ist dann nur das Dauner Ladenlokal Vergangenheit und man findet mich im Internet, der Rest soll bleiben, wie er ist.“

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