Aus dem Archiv Februar 2020 Naturschutzbund: Biotonne für den ganzen ART-Bereich

Daun/Wittlich · (red) Die  Nabu-Gruppen der Region Trier, Daun, Kylleifel, Südeifel und Wittlich lehnen gemeinschaftlich das vom Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (ART) eingeführte Bringsystem für Bioabfälle (Biotüte) aus Umweltgründen ab, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Abgesehen von den mit der Nutzung der Biotüte für die Bürger verbundenen Unannehmlichkeiten seien es der mit dem System verbundene Individualverkehr, die fehlende Rückführung der Bioabfälle in den Naturkreislauf und die offensichtliche Missachtung gesetzlicher Vorgaben, die aus Sicht eines Naturschutzverbandes gegen die Biotüte sprächen. Der Nabu fordert daher den ART und die politischen Entscheidungsträger auf, das Modell Trier Plus mit Biotüte aufzugeben und stattdessen die Biotonne baldmöglichst im gesamten ART-Bereich einzuführen. Damit könnte der Zweckverband  seinen Sonderweg in Sachen Bioabfallbeseitigung beenden. Denn nur im Bereich des ART sowie im benachbarten Kreis Birkenfeld gibt es in Rheinland-Pfalz ein solches Bringsystem wie die Trierer Biotüte. Ansonsten sei die Biotonne etabliert.

Damit das überhaupt richtig funktionieren könne, müssten es alle Bürger nutzen. Dies würde zu einem enormen Individualverkehr führen. Dies sei wegen  des  Klimawandels völlig inakzeptabel. Wenn  manche Bürger  ihr Biogut in die Restmülltonne werfen, gehe es auf dem Umweg über die mechanisch-biologische Trocknungsanlage (MBT) in Mertesdorf als Ersatzbrennstoff in Kraftwerken in Flammen auf. Der ART selbst teile in seinem Internetforum Biotüte mit, wegen der gesetzlichen Verpflichtung „dürfte es keine Kommunen mit gemeinsamer Einsammlung geben“. Aber es gibt sie: Trier, Konz, Bitburg, Daun, Wittlich, Saarburg und all die vielen hundert Kommunen der zugehörigen Landkreise. Dort können Küchenabfälle und Nahrungsreste in der Restmülltonne entsorgt werden. Die Abfallverordnung des ART lasse es zu. Es stellt sich die Frage, ob das Modell überhaupt rechtskonform sei. Die positiven Erfahrungen im Landkreis Vulkaneifel in den letzten rund 20 Jahren mit der Biotonne belegten, wie wenig stichhaltig die Argumente waren, mit denen seinerzeit die Biotonne im übrigen Trierer Raum verunglimpft wurde  – Stichwort „stinkende Madentonne“. Der Nabu bittet die Kreistagsmitglieder, sich nicht nur für die Beibehaltung der Biotonne in der Vulkaneifel einzusetzen, sondern auch für deren Einführung im gesamten ART- Bereich.

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