Sanierungsbedarf Steineberg will den Turm behalten

Steineberg · Ratlosigkeit in der Gemeinde: Die Vulcano-Infoplattform muss ausgebessert werden, aber Geld dafür ist nicht da. Der Turm bleibt weiterhin gesperrt.

  Eine riesige Konstruktion aus Holz und Stahl steht auf der Steineberger Ley: die Vulcano Infoplattform.

Eine riesige Konstruktion aus Holz und Stahl steht auf der Steineberger Ley: die Vulcano Infoplattform.

Foto: Lydia Vasiliou

Mitten im Wald auf der Steineberger Ley steht die mächtige Vulcano-Infoplattform – seit Bestehen ein Touristenmagnet. Wo sich normalerweise zu dieser Jahreszeit recht viele Besucher eingefunden hätten, herrscht derzeit Ruhe. Der Aussichtsturm ist seit September vergangenen Jahres aus Sicherheitsgründen gesperrt. „Unser Ziel ist es, dass die Besucher den Turm spätestens im Frühjahr 2020 wieder gefahrlos betreten können“, sagte im vergangenen Jahr der Bauamtsleiter der Verbandsgemeinde (VG) Daun, Thorsten Loosen (der TV berichtete). Aber so weit kam es nicht.

Die Infoplattform ist mit einer Gesamthöhe von 28 Metern eine Konstruktion aus Douglasienholz, das besonders lange haltbar sein soll. 2003 erbaut, musste bereits 2016 ein Statikbüro feststellen, dass ein Stützpfeiler im unteren Bereich zu faulen anfing, eine Gefahr für Besucher war seinerzeit noch nicht gegeben. Das änderte sich aber nach einer späteren Überprüfung im September 2019, bei der sich herausstellte, dass die Fäulnis weiter vorangeschritten war und der Stamm einen Bakterienbefall aufwies. Der Turm wurde damals sofort gesperrt.

20 000 Euro sollte zunächst die aufwendige Erneuerung der Stütze kosten. Der Natur- und Geopark Vulkaneifel sagte eine Unterstützung von 10 000 Euro zu. Den Rest hätten sich die Gemeinde Steineberg und die VG geteilt. Dann kam aber alles anders. Eine weitere Untersuchung machte den einst veranschlagten Betrag zunichte. Die Baufirma verlangt nun 42 000 Euro. „Das Geld haben wir nicht“, sagt der Ortsbürgermeister von Steineberg, Harald Dahmen, denn auf Einnahmen kann die Gemeinde nicht zugreifen.

Zwar stehe der Natur- und Geopark noch zu seinem Zuschuss von 10 000 Euro und die VG gebe ebenfalls 10 000 dazu, sagt Dahmen, 5000 Euro seien schon im Haushalt der Gemeinde Steineberg veranschlagt, aber die restlichen 17 000 Euro müsste die Gemeinde allein stemmen. „Die hätten wir auch bezahlt“, sagt Dahmen – wenn da nicht ein weiteres Problem aufgetaucht wäre: Eine zweite Stütze weist nun ebenfalls Risse auf. Und nun steht die Gemeinde vor einem Problem. Es sei somit abzusehen, dass weitere Kosten anfallen. „Wir brauchen etwas Nachhaltiges“, sagt Dahmen. Er versuche schon, vom Land oder anderen Institutionen Gelder locker zu machen, bisher jedoch ohne Erfolg.

Dahmen ist ratlos, ebenso die Gemeinderatsmitglieder: „Wir wollen den Turm ja behalten und ihn nicht abreißen, zumal das ja auch wieder Geld kostet.“ Vor einem eventuellen Abriss werde er eine Bürgerbefragung einberufen, „denn schließlich sind ja Gelder aus der Gemeinde mit eingeflossen“, sagt der Ortsbürgermeister. Und das waren rund 45 000 Euro von insgesamt 160 000 Euro.

 Steinebergs Ortsbürgermeister Harald Damen erklärt den Bakterienbefall und die Fäulnis einer Stützsäule an der Vulcano Plattform.

Steinebergs Ortsbürgermeister Harald Damen erklärt den Bakterienbefall und die Fäulnis einer Stützsäule an der Vulcano Plattform.

Foto: Lydia Vasiliou

Über einen Spendenaufruf oder eine Sponsorensuche habe er auch nachgedacht, sagt Dahmen, und für Vorschläge aus der Bevölkerung sei er jederzeit offen, denn was mit dem Turm passiert, liegt nun allein an der Gemeinde.

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