Ein durchwachsenes Jahr geht zu Ende Team der Volkshochschule Daun: „Wir sind nicht im Stich gelassen worden“

Daun · Keine Frage: Corona hat auch das zu Ende gehende Studienjahr der Volkshochschule (VHS) der Stadt Daun bestimmt. Doch gibt es auch Positives zu berichten und zu erhoffen.

 Der pädagogische Leiter Gottfried Willems (rechts), die Geschäftsführerin Renate Fuchs (Mitte) und die Mitarbeiterin Sandra Becker (links) ziehen Corona bedingt ein gemischtes Resümee des VHS-Jahres der Stadt Daun.

Der pädagogische Leiter Gottfried Willems (rechts), die Geschäftsführerin Renate Fuchs (Mitte) und die Mitarbeiterin Sandra Becker (links) ziehen Corona bedingt ein gemischtes Resümee des VHS-Jahres der Stadt Daun.

Foto: Brigitte Bettscheider

An Arbeit und Organisationsaufwand hat es Gottfried Willems, Renate Fuchs und Sandra Becker in dem zurückliegenden Dreivierteljahr wahrlich nicht gemangelt. Das betonen der pädagogische Leiter, die Geschäftsführerin und ihre Mitarbeiterin im Gespräch mit unserer Zeitung.

Wenn auch die Zahlen eine andere Sprache sprechen: 124 Veranstaltungen (statt 227 im Vorjahr) mit rund 1100 Unterrichtsstunden (statt rund 3500 im Vorjahr). „Wenn eine Veranstaltung abgesagt werden muss, bringt dies dennoch eine Reihe von Telefonanrufen und E-Mails mit sich“, erklärt Gottfried Willems.

    Seit 2016 leitet der pensionierte Oberstudienrat die VHS. Verbunden ist er mit der Einrichtung der Kreisstadt aber fast genauso so lange, wie es die 1969 gegründete VHS gibt – als Leiter der alljährlichen Großbritannien-Fahrten und als Dozent von Englischkursen. So war auch für den Mai 2020 eine Studienreise mit den südenglischen Gärten als Ziel geplant.

    Doch als Mitte März die erste Pandemie bedingte Schließungs- und Stornierungswelle das Land erfasste, wurde neben einer Reihe von Kursen sowie Veranstaltungen mit Publikum auch die Studienfahrt nach England abgesagt. „Die Teilnehmer hatten die Reise angezahlt, und es war nicht zu jedem Zeitpunkt sicher, dass der Betrag erstattet würde“, erklärt Gottfried Willems. Und erinnert sich an die „Riesenerleichterung“, als der Bescheid kam, dass doch alles zurückgezahlt werde.

Der VHS allerdings gingen die Gebühren verloren. Ebenso wie die Spenden, die die Besucher bei den Vortrags- und Konzertabenden mit dem Pianisten und Musikwissenschaftler Roman Salyutov (Bergisch Gladbach) erfahrungsgemäß großzügig statt eines Eintrittsgeldes gegeben hätten. Immerhin seien fünf Veranstaltungen der Reihe „Die großen Komponisten“ mit Salyutov über die Bühne des Forum Daun gegangen, und für das kommende Jahr stünden noch Mozart, Schumann und Rachmaninov auf dem Programm. „Noch“, räumt Gottfried Willems ein – „denn wer weiß, was kommt.“

   Die Ungewissheit wegen der vielen Neuregelungen wegen Corona habe den größten Teil des Studienjahres überschattet, bedauert auch die VHS-Geschäftsführerin Renate Fuchs. Häufig seien die bis dahin genutzten Räume wegen der Abstandsregeln zu klein gewesen. Während der Schließungszeit der Schulen hätten dort keine Kurse stattfinden können.

Gleichzeitig betonen mit Blick auf die Unterstützung durch den Landkreis, die Verbandsgemeinde, die Stadt Daun sowie die Inserenten im Jahresprogramm und auf die Flexibilität der Dozenten und Teilnehmer die Geschäftsführerin und der pädagogische Leiter: „Wir sind nicht im Stich gelassen worden.“ Der VHS-Landesverband lege bei den Fördermitteln die Statistik des Jahres 2019 zugrunde. „Positiv für uns, denn 2019 war ein außerordentlich gutes Jahr“, sagt Willems.

   Was sich zum Jahresende ändert, ist, dass der Kursraum im Technologie- und Gründerzentrum (TGZ)  im Industrie- und Gewerbepark Nerdlen-Kradenbach aufgegeben wird. Die Miete und die Kosten für dringend erforderliche Investitionen in neue Technik könne man auch mangels Nachfrage einsparen, erklärt Willems. Stattdessen soll in Zukunft die im Rahmen des Digitalpakts erweiterte Ausstattung der weiterführenden Schulen genutzt werden.

Was es im neuen Jahr nicht geben wird, ist ein Programmheft. Geplant wird aber weiterhin; die Angebote werden auf der Homepage der VHS und in den Mitteilungsblättern veröffentlicht. Gesucht werden nach wie vor Dozenten und Dozentinnen mit Angeboten, die dem Konzept der VHS, also dem rheinland-pfälzischen Weiterbildungsgesetz entsprechen.

Und gewünscht wird vom Leitungsteam der VHS, „dass wir, wenn alle Einschränkungen hoffentlich wieder wegfallen, erneut mit dem Engagement des Dozenten-Teams und der Lust an Weiterbildung und dem Interesse der Bevölkerung rechnen dürfen“.

Kontakt zur VHS Daun: Leopoldstraße 29, 54550 Daun, Telefon 06592/939215, Fax: 06592/939200, E-Mail: volkshochschule@stadt-daun.de, Internet: www.vhs-daun.de

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