Starke Aufsteiger zu Gast „Ich freue mich, meine alten Kollegen zu sehen“ – Gladiator Nico Wenzl vor dem Spiel gegen seinen Ex-Club Dresden

Trier · Gladiator Nico Wenzl stieg mit Dresden auf, wechselte dann nach Trier – nun will er gegen die Titans eine Premiere feiern.

 Vorfreude auf das Spiel gegen den Ex-Club Dresden Titans: Nico Wenzl (mit Ball) wechselte im Sommer nach Trier.

Vorfreude auf das Spiel gegen den Ex-Club Dresden Titans: Nico Wenzl (mit Ball) wechselte im Sommer nach Trier.

Foto: Andreas Feichtner

So hatte er sich das Wiedersehen nicht unbedingt vorgestellt, nicht in dieser Konstellation. Als Aufbauspieler Nico Wenzl im Sommer den Aufsteiger Dresden Titans verließ, um sich den Römerstrom Gladiators anzuschließen, sollte das sportlich ein Upgrade sein – immerhin haben sich die Trierer bestens etabliert in der Pro A, schlossen die Hauptrunde im vergangenen Jahr auf Platz vier ab, zählten zu den profiliertesten Clubs der Liga. Dresden muss sich dagegen erst mal in der neuen Klasse etablieren.

Nun ist am Sonntag Dresden zu Gast (17 Uhr, Arena) – und der Druck liegt klar bei den Gladiators, die dringend den ersten Saisonsieg brauchen, um sich nicht langfristig unten festzusetzen. Das dürfte kein Selbstgänger werden: Die Titans haben drei der ersten vier Spiele in der neuen Liga gewonnen.

Nico Wenzl musste zuletzt bei der Heimniederlage gegen die Artland Dragons passen, krankheitsbedingt – er litt an Pfeifferschem Drüsenfieber. „Ich war ziemlich krank, hatte aber noch Glück, dass ich das als Kind schon mal hatte – und wohl noch Antikörper dagegen. Sonst wäre ich wohl einen Monat rausgewesen“, sagt der 21-Jährige. Die Symptome hätten in der Nacht nach dem Karlsruhe-Spiel so richtig begonnen. Eine Woche lag er komplett flach. „Jetzt geht es aber von Tag zu Tag besser.“ So sollte es am Sonntag zumindest für die eine oder andere Minute auf dem Feld reichen. „Ich freue mich, meine alten Kollegen zu sehen – besonders meinen Mitbewohner im letzten Jahr, Grant Teichmann.“

Warum er die sächsische Metropole nach einem erfolgreichen Jahr dort verlassen hat? „In Dresden hatte es mit der Kaderplanung etwas gedauert. Ich war zuerst in die große Rotation eingeplant, dann wurde die Rolle kleiner. In Trier habe ich das größere Entwicklungspotenzial für mich gesehen“, sagt der Point Gurad, der Gladiators-Cheftrainer Pascal Heinrichs zudem bestens aus gemeinsamen Jahren in Bayreuth kennt.

„Ich habe mich in Trier sehr gut eingelebt“, sagt er. „Wir machen in der Mannschaft auch viel neben dem Feld. Natürlich spürt man den leichten Druck in der Kabine, dadurch dass wir auf den ersten Sieg warten – aber das ändert nichts an der Teamchemie, wir kommen sehr gut miteinander klar.“

Dass sich die Dresdner so schnell in der „physischeren und schnelleren“ Pro A zurechtgefunden haben, das macht Wenzl an zwei Faktoren fest. Einerseits: Der Kern des Teams wurde gehalten, auch der Trainer blieb, die Philosophie ist bekannt. „Sie kennen sich teilweise drei, vier Jahre und wissen daher genau, was der andere macht. Das macht sie so stark“, sagt Wenzl. Der andere Grund: „Sie treffen gerade unglaublich gut, die Quoten sind sehr hoch. Und wenn der Wurf fällt, sind sie schwer zu stoppen. So wird unsere Aufgabe sein, den Flow aus ihrem Spiel zu nehmen.“

Viele neu zusammengestellte Teams seien dagegen noch in der Findungsphase. Das lässt sich auch über die Gladiators sagen. Nico Wenzl hatte in der Vorbereitung schon seine Stärken angedeutet, in seinen ersten drei Ligaspielen hat er aber noch keine großen Akzente setzen können.

„Mein Fokus war von Anfang an meine Verteidigung, weil das ein Manko bei mir war. Da habe ich auch schon einen Schritt gemacht“, sagt der 21-Jährige: „Bei mir dauert es immer ein bisschen, mich an ein neues Team zu gewöhnen. Offensiv ist es wichtig, dass ich mehr Selbstbewusstsein bekomme und nicht so viel nachdenke – dass ich das, was ich kann, aufs Feld bringen kann. Im Training sehen das die Leute, aber bisher habe ich das noch nicht aufs Feld gebracht.“

Schon am Sonntag dürfte er die Gelegenheit dazu bekommen. Auch Center Till Isemann dürfte dann wieder dabei sein, der eine Infektion mit dem Coronavirus hinter sich hat.

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