Baillys Eigentor als Aufbauhilfe

Durch den zweiten Sieg in Folge hat sich der 1. FC Kaiserslautern etwas Luft im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga verschafft.

Mönchengladbach. Nach dem knappen, aber verdienten 1:0-Erfolg bei Tabellenschlusslicht Borussia Mönchengladbach, den ausgerechnet Gladbachs Torwart Logan Bailly durch ein Eigentor (61.) sicherstellte, haben die Roten Teufel nun mit 31 Punkten drei Zähler Abstand auf den Relegationsplatz 16.

"Zeigt, dass ihr weiter in der Bundesliga spielen wollt." Das, was FCK-Trainer Marco Kurz seiner Mannschaft schon seit August des vergangenen Jahres wie ein Mantra voranträgt, setzten die Lauterer im Borussenpark erst nach dem Seitenwechsel mit druckvollem Spiel nach vorn um. Überraschend hatte der Coach dem jungen Kevin Trapp, der beim 2:1 gegen den SC Freiburg sein Bundesliga-Debüt gegeben hatte, im Tor den Vorzug gegenüber dem noch nicht wieder ganz genesenen Stammtorwart Tobias Sippel gegeben. Im Sturmzentrum vertrat der Slowake Adam Nemec den ebenfalls noch leicht angeschlagenen Srdjan Lakic.

Wenngleich die Gäste gegen die sichtlich bemühten, aber auch deutlich vom Erfolgsdruck gezeichneten Hausherren lange brauchten, um zu einer eigenen strukturierten Linie zu finden, wurde erneut das deutlich, was Kurz schon vor der Partie festgestellt hatte: "Wir stehen kompakter, machen nicht mehr so viele individuelle Fehler wie noch vor ein paar Wochen." Acht Punkte und nur zwei Gegentore in den vergangenen vier Spielen sprechen eine deutliche Sprache für diese These, die auch Abwehrspieler Matthias Abel nach dem Befreiungsschlag aufatmend formulierte. "Es klappt immer besser, nicht nur zwischen Rodnei und mir, sondern im gesamten Defensivverhalten der Mannschaft." Lediglich bei einem Schuss von Gladbachs Wintereinkauf Martin Stranzl (16.), den der brasilianische Abwehrhüne per Kopfball klärte, kamen die Gastgeber, die zuvor gegen Schalke und Hoffenheim zwei Heimsiege gefeiert hatten, im ersten Spielabschnitt zu einer nennenswerten Torchance. Rechtzeitig zu den viel zitierten "Wochen der Wahrheit" scheint der Aufsteiger zu strukturierter Vorgehensweise ohne Hektik und persönliche Fahrlässigkeiten zurückgefunden zu haben.

Kapitäne auf der Ersatzbank



Bis zum nächsten Heimspiel am 2. April gegen Bayer Leverkusen haben die Pfälzer nun etwas Zeit, nach den ereignisreichen, aber auch erfolgreichen März-Wochen neue Kräfte zu tanken. Dies auch mit Spielern, die völlig unerwartet zu wertvollen Stützen im Kampf um den Klassenverbleib wurden und es auch bleiben wollen.

Die beiden Stammkapitäne Martin Amedick und Srdjan Lakic wurden am Freitag erst in der Schlussphase der Partie eingewechselt. Und im Tor zeigte der 1,89 Meter große Trapp, dass er womöglich viel mehr ist als nur ein Notnagel für Stammkeeper Tobias Sippel.

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