Gondenbrett/Bleialf Euphoriewelle im Mehlental

Gondenbrett/Bleialf · Nur allzu gerne hätte ihn Fußball-Bezirksligist SG Arzfeld über den Sommer hinaus gehalten, sogar aus der Rheinlandliga lag Pascal Krämer eine Anfrage vor. Warum sich der 26-Jährige dazu entschied, zurück ins heimatliche Mehlental zu gehen und hier nächste Saison (wahrscheinlich) in der B-Klasse zu spielen.

 Pascal Krämer (Zweiter von links) und Antonio Maci (rechts daneben) bilden in der kommenden Saison das Trainerteam bei der SG Mehlental/Bleialf. MSV-Vorsitzender Albert Hoffmann (links) und die Sportlichen Leiter Peter Brandt (Zweiter von rechts) und Lukas Vicktorius freuen sich über den Coup.

Pascal Krämer (Zweiter von links) und Antonio Maci (rechts daneben) bilden in der kommenden Saison das Trainerteam bei der SG Mehlental/Bleialf. MSV-Vorsitzender Albert Hoffmann (links) und die Sportlichen Leiter Peter Brandt (Zweiter von rechts) und Lukas Vicktorius freuen sich über den Coup.

Foto: MSV

Schier aus dem Häuschen ist Albert Hoffmann. Der Vorsitzende des Mehlentaler SV 1965 Gondenbrett (MSV) ist „wahnsinnig stolz“, Pascal Krämer als Spielertrainer verpflichtet zu haben. Bei der SG Mehlental/Bleialf soll der 26-Jährige ab der neuen Saison neben Antonio Maci als gleichberechtigter Trainer fungieren – und der Mannschaft durch sein Mitwirken auf dem Feld noch wertvolle Impulse verleihen. „Der Schritt, Arzfeld nach dann vier Jahren zu verlassen, fällt mir echt nicht leicht“, sagt der aus dem MSV hervorgegangene Krämer. Mit der SG spielt er in der Bezirksliga nun schon seit Jahren eine gute Rolle, zählt selbst zu den besten und beständigsten im Team um Spielertrainer Andreas Theis. „Als bei uns in Gondenbrett im Juli das Hochwasser war, haben die Jungs super geholfen, und zu meinem Geburtstag kamen 20 Mitspieler“, schwärmt Krämer auch von der Kameradschaft im Islek.

Doch die Rückkehr nach Gondenbrett, wo er in Sichtweite der Sportanlage an der Mehlener Straße wohnt (just im umgebauten, früheren Vereinslokal), ist für ihn eine Herzensangelegenheit, weshalb er auch eine Offerte aus der Rheinlandliga ausschlug: „Ich will wieder mit meinen Kumpels wie Marcel Busch, Kim Geider und Patrick Thielen zusammenspielen. Sie und der gesamte Vorstand mit Albert Hoffmann, aber auch die Bleialfer Seite haben sich sehr um mich bemüht.“ Zudem rückt er als Mitglied einer in Prüm ansässigen Versicherungsagentur immer mehr in die Verantwortung. Zeitlich könnte es da auf die Dauer schon mal eng werden, zum Training ins 25 Kilometer entfernte Arzfeld zu fahren. „Pascal wird im September die Prüfung zum Trainer-B-Schein machen. Er ist ein Topfußballer und wird auch menschlich ein Riesengewinn für uns sein“, bekennt MSV-Vorsitzender Hoffmann.

Dass die Zusammenarbeit mit dem seit Herbst 2019 amtierenden Maci funktioniert, davon sind alle Beteiligten überzeugt. „Toni war von Anfang an bei den Gesprächen dabei. Er leistet bei der SG sehr gute Arbeit, ist ein cooler Kerl. Er war nicht nur einst in der Oberliga ein guter Spieler, sondern hat auch als Trainer schon Erfolge gehabt, wie damals in Hillesheim“, weiß Krämer. Zudem stehe sein künftiger Trainerkollege für dieselbe Spielphilosophie: „Wir beide wollen offensiven und attraktiven Fußball bieten.“ Er ist froh über die geplante Arbeitsteilung: „Dann kann ich mich mehr aufs Mitspielen konzentrieren.“ Sein Wirkungsfeld sieht er „zentral – wahlweise auf der Sechser-, Achter- oder Zehnerposition“.

Bei der vor knapp drei Jahren gegründeten SG Mehlental/Bleialf erhoffen sie sich durch die Rückkehr von Krämer auch noch weitere Synergieeffekte. Nahezu das gesamte Team, dem der künftige Trainer viel Potenzial bescheinigt, hat bereits seine Zusage über den Sommer hinaus gegeben. „Wir stehen noch mit dem einen oder anderen, der derzeit in einer höheren Liga unterwegs ist, in Kontakt“, lässt MSV-Chef Hoffmann durchblicken, will aber dabei noch nicht konkret werden. Euphorie habe die Botschaft von der Rückkehr Krämers schon jetzt im Umfeld ausgelöst.

Als Tabellenvierter geht die SG Mehlental/Bleialf in die Restrückrunde, die am Sonntag, ab 14.30 Uhr, mit dem Heimspiel in Gondenbrett gegen den TuS 05 Daun fortgesetzt wird. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf Platz zwei, auf dem der SV Fortuna Ulmen rangiert, zehn Zähler Differenz sind es gar auf Tabellenführer SG Schneifel-Auw II. „In dieser Saison wollen wir so gut wie möglich abschließen“, sieht Hoffmann kurzfristig keinen Druck. In der neuen Runde wolle man „dann aber schon um den Aufstieg mitspielen“, unterstreicht er. Ähnlich sieht es Krämer: „Ich komme nicht, um mit der Mannschaft im Mittelfeld zu kicken. Die Perspektiven, die sich auch durch die SG-Gründung 2019 aufgetan haben, sind da. Gemeinsam wollen wir hier etwas erreichen.“

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