BALLGEFLÜSTER Sky is the limit

Service unavailable. Verzeihen Sie bitte, wenn diese Kolumne mit zwei englischen Wörtern beginnt, die mir am Samstagabend auf dem vergeblichen Weg zum Topspiel Bayern - Dortmund auf dem Computer-Bildschirm entgegengeschleudert wurden.

 Kommentarfoto_Feichtner.pdf

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Foto: k

Mir und vielen Tausenden anderen Fußballfans, die wegen technischer Probleme das Spiel bei Sky ebenfalls nicht streamen konnten. Ein kleiner, wohlgemerkt komplett fiktiver Dialog mit dem Sky-Türsteher. „Service unavailable. Nicht verfügbar. “ - „Ähem, ich habe ein Ticket fürs Spiel, Sky-Ticket, gar nicht so billig ...“. „Alter, das ist mir doch egal. Du bist ja nicht der einzige, der hier nicht reinkommt. Räum’ lieber mal die Küche auf. Wie es da aussieht!“ - „Das ist ja jetzt nicht Ihr Problem, also mein Ticket läuft noch bis ...“ - „Sorry, ich kann mir nicht jede Krankengeschichte anhören. Ich habe schon Zehntausende abgewiesen. Die anderen, die auch keinen Decoder haben. Dieser ganze Internet-Quatsch, das Streaming-Gedöns, ist doch nur eine Modeerscheinung. Willste ein Abo? 24 Monate Vertrag, schicker Decorder fürs Fernsehschränkchen? The sky is the limit. Dann klappt’s mit der Liveübertragung“ - „Nö, danke!“ - „Dann geh eben in die Kneipe, da läuft vielleicht das Spiel.“ - „Kein Bedarf“ - „Lies halt ein Buch. Es steht ohnehin schon 1:0. Spannend wird das erfahrungsgemäß eh nicht.“

Ich habe es dann aufgegeben, auf die Seite zu kommen und Selbstgespräche zu führen. Irgendwann in der zweiten Halbzeit waren die Sky-Probleme wohl behoben. Ein paar Stunden vor dem Spiel hatte mich – kein Witz – tatsächlich ein Sky-Mitarbeiter für ein Dauer-Abo gewinnen wollen. Ich habe ihn abblitzen lassen: Service unavailable. Ich hatte es nur netter formuliert.

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