Insekten Das große Krabbeln

Mainz · Naturschutzbund ruft dazu auf, Insekten zu zählen und zu melden – Mitmachaktion bis 7. Juni

 Das Foto der beiden Marienkäfer von Michelle Gutjahr entstand im Rahmen des Fotowettbewerbs „Was lebt in der Wiese?“. Die Fotos unten zeigen die Schwerpunktarten des Insektensommers.

Das Foto der beiden Marienkäfer von Michelle Gutjahr entstand im Rahmen des Fotowettbewerbs „Was lebt in der Wiese?“. Die Fotos unten zeigen die Schwerpunktarten des Insektensommers.

Foto: NABU/CEWE/Michelle Gutjahr/Michelle Gutjahr

(red) Unter dem Motto „Zählen, was zählt“ hat der Nabu wieder den ersten Teil seiner bundesweiten Mitmachaktion „Insektensommer“ gestartet. Bis zum 7. Juni sind Naturbegeisterte in Rheinland-Pfalz dazu aufgerufen, das Summen und Krabbeln in ihrer Umgebung zu beobachten und unter www.insektensommer.de online zu melden.

Weltweit gibt es über eine Million verschiedene Insektenarten. 33 000 davon kommen auch in Deutschland vor. Sie sind unverzichtbar für die Ökosysteme, sie tragen zur Vermehrung von Pflanzen sowie zur Fruchtbarkeit des Bodens bei und sind Nahrungsgrundlage für viele Tierarten. Studien zeigen, dass die Insekten in Deutschland deutlich zurückgehen. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Ausräumung der Landschaft sind nur einige Gründe für den Insektenschwund. „Dass es um die Insekten hierzulande nicht allzu gut bestellt ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Der Nabu engagiert sich seit Jahren für den Schutz der Insekten. Hierzu ist es wichtig zu wissen, welche Insekten es eigentlich bei uns gibt und vor allem wie viele? Und genau diesen Fragen soll die Nabu-Mitmachaktion ‚Insektensommer‘ auf den Grund gehen“, sagt Torsten Collet, Referent für Öffentlichkeitsarbeit des Nabu Rheinland-Pfalz. „Die Aktion möchte aber auch auf die enorme Bedeutung der Insekten aufmerksam machen und für ihren Schutz sensibilisieren.“ Und hier kann Jeder mithelfen: Der optimale Tag, um viele Insekten zu sehen, ist ein sonniger, warmer, trockener und windstiller Tag. Notiert und anschließend online oder per App gemeldet werden alle Insekten, die innerhalb einer Stunde am Beobachtungsplatz – ob vor der Haustür, im Park, an Gewässern, im Garten oder auf dem Balkon – entdeckt werden konnten.

Wer genau hinsieht, merkt schnell, dass die Welt der Insekten äußerst vielfältig ist. „Wer sich bei der Bestimmung der gefundenen Insekten überfordert fühlt und befürchtet, etwas Falsches zu melden, kann sich von der kostenlosen ­Nabu-App ‚Insektenwelt‘ mit fotografischer Erkennungsfunktion helfen lassen“, sagt Collet. „So können die Tiere einfach und schnell mit dem Smartphone fotografiert, automatisch erkannt und auch direkt gemeldet werden.“ Außerdem bietet die App zudem ausführliche Insektenporträts der 122 bekanntesten Arten, die in Deutschland vorkommen.

Damit vergleichbare Daten gesammelt werden können, hat der Nabu acht Kernarten ausgewählt. Für die erste Zählung, die bis 7. Juni dauert, sind das die folgenden Arten: Tagpfauenauge, Admiral, Asiatischer Marienkäfer, Hainschwebfliege, Steinhummel, Lederwanze, Blutzikade und Gemeine Florfliege. Nach diesen acht Arten sollten die Teilnehmenden auf jeden Fall suchen. So kann am Ende erkannt werden, wo die eigentlich weit verbreiteten Arten möglicherweise gänzlich fehlen. Die Daten der Zählaktion „Insektensommer“ werden in Zusammenarbeit mit der Plattform www.naturgucker.de erfasst. Die Ergebnisse werden vom Nabu ausgewertet und zeitnah veröffentlicht.

 Hainschwebfliege.

Hainschwebfliege.

Foto: NABU/Helge May
 Asiatischer Marienkäfer.

Asiatischer Marienkäfer.

Foto: NABU/Helge May
 Admiral.

Admiral.

Foto: NABU/Helge May
 Gemeine Blutzikade.

Gemeine Blutzikade.

Foto: NABU/Helge May
 Steinhummel.

Steinhummel.

Foto: NABU/Helge May
 Florfliege.

Florfliege.

Foto: NABU/Helge May
 Lederwanze.

Lederwanze.

Foto: NABU/Helge May
 Tagpfauenauge.

Tagpfauenauge.

Foto: NABU/Frank Derer

Wer im eigenen Garten oder Balkon mehr für Insekten tun möchte, der kann sich beim Nabu über insektenfreundliche Gärten informieren. Schon mit kleinen Veränderungen, ein paar wilden Ecken und heimischen Pflanzenarten, lässt sich für Insekten schon viel erreichen. Denn: Jedes Insekt zählt!

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