Geschichte Wohnsitze für Kurfürsten, Könige und Mörder

Morbach · Die Burgen der Region regen die Fantasie an. Sie waren Orte der Repräsentation aber auch Schauplatz erbitterter Kämpfe.

 Der Sage nach handelt es sich bei diesem Felsen um einen Kopf aus Stein.

Der Sage nach handelt es sich bei diesem Felsen um einen Kopf aus Stein.

Foto: klaus kimmling

Burgen faszinieren. Das hat viele Gründe: Mal sind es die Mythen, die sich um sie ranken. Mal ist es ihre Lage, ihre Größe. Mal das Geschlecht, das einst in den Mauern lebte. Tugendhafte Ritter, edle Burgfrauen und fabelhafte Wesen haben zudem schon immer die Fantasie der Menschen angeregt. Die Woch hat fünf Burgruinen in der Region besucht und erzählt ihre Geschichte(n).

Hunold soll der Kämmerer und Kellermeister des Burgunderkönigs Gunter gewesen sein. Und er war wohl auch ein Weggefährte des Hagen von Troneg, besser bekannt als Hagen von Tronje. Als Hagen von Tronje den Königssohn Siegfried ermordete, gehörte Hunold zu seinen Gefolgsleuten. So ist es zumindest in dem blutrünstigen Nibelungenlied nachzulesen, das um das Jahr 1200 wahrscheinlich von einem Geistlichen in Passau, möglicherweise aber auch von dem Lyriker Walther von der Vogelweide (circa 1170 – circa 1230), verfasst wurde. Heimatforscher sehen in der Namensähnlichkeit des Hunold zur Burg Hunolstein bei Morbach (Landkreis Bernkastel-Wittlich) den Beleg dafür, dass sich das Drama, das im Nibelungenlied geschildert wird, im Hunsrück abgespielt haben soll. Zumal der Ortsname Dhronecken den Rückschluss erlauben würde, dass Hagen von Tronje in unmittelbarer Nachbarschaft zur Burg Hunolstein aufwuchs.

Ob das Nibelungenlied im Hunsrück anzusiedeln ist, ist weitgehend spekulativ. Gesichert hingegen ist, dass die Burg Hunolstein, so wie sie heute aussieht, im 12. Jahrhundert gebaut wurde. Sie war der Sitz der Vögte von Hunolstein. Im Jahr 1522 zerstörte der Anführer des Pfaffenkrieges, Franz von Sickingen (1481 – 1523), die Burganlage ein erstes Mal. Weitere Zerstörungen folgten im 17. Jahrhundert.

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