Religion Kinder lernen von Eltern – oder anders herum

Ich muss nochmal kurz auf Toilette. Oder: Muss das sein, kann das ich das nicht später erledigen?

 Marco Brixius Glaube im Alltag

Marco Brixius Glaube im Alltag

Foto: TV/privat

Wenn meine beiden Kinder versuchen, sich vor der gemeinschaftlichen Arbeit im Haushalt zu drücken, ärgere ich mich öfter darüber, dass sie nicht das machen, was ich erwarte. Vielleicht erwarte ich das alles zu selbstverständlich; vielleicht wäre ein wenig Geduld von meiner Seite eher hilfreicher.

Trotzdem bestehe ich darauf, wenn Dinge sofort erledigt werden müssen, dann muss dies sofort geschehen. Grundsätzlich wachse ich an den Aufgaben eines Elternteils und muss täglich lernen, dass Kinder ihren eigenen Willen haben. Und Sie dürfen ihre eigenen Pfade finden, neue Entdeckungen machen, dürfen eigene Methoden entwickeln, ihre Ziele zu erreichen. Auf den Punkt gebracht: Kinder müssen ihre eigene Persönlichkeit entwickeln und lernen, mit aufsteigendem Alter Verantwortung für sich zu übernehmen, ganz so, wie es meine Mutter mir mit auf dem Weg gegeben hat. Ich bin mittlerweile 51 und natürlich mit mehr Lebenserfahrung ausgestattet wie Teenager mit 12 und 14, trotzdem müssen sie eigene Erfahrungen machen dürfen. Sie haben jetzt schon das Recht, verantwortungsvolle und eigenständige Personen, ja sogar als Persönlichkeiten, anerkannt zu werden. Nicht immer fällt es mit leicht, wenn die Kinder ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen und dies anzuerkennen, Geduld zu üben und mal 5 gerade sein zu lassen. Aber trotzdem habe ich gelegentlich den Spruch im Kopf der sagt „ ich zeige Dir hier, wo es lang geht“. Manchmal passt er!

Eins steht jedoch fest: Ich vertraue darauf, dass wir unseren Kindern die Werte vermitteln können, um später im Leben bestehen und irgendwann mal selbst an ihre Kinder weitergeben zu können – auch wenn sie vielleicht jetzt „ Ich mag das doch nicht“ oder „ Ich räume nachher mein Zimmer auf“ sagen.

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