Leserbrief Das Füttern eines Phantoms

Afghanistan

Zu „Afghanistan-Debakel weckt neue Ängste um deutsche Soldaten“ (Trierischer Volksfreund, 20. August), „Weltpolitik mit Taliban?“, (TV, 21. August), „Die Bundeswehr im Feuergefecht von Kabul“ (TV, 24. August), und diversen anderen Artikeln:

Wir haben in Afghanistan über 20 Jahre lang ein Phantom gefüttert: die Demokratie nach westlichem Muster. Die gab es dort nie und sie wird es dort meines Erachtens auch nie geben. Die Welt ist eben divers.

Weder die Engländer in ihrer Kolonialzeit noch die Russen in ihrem Zermürbungskrieg in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts haben die afghanische Gesellschaftsstruktur ernsthaft verändern können, einmal ganz abgesehen von „Demokratie bringen“.

Die Russen hatten das auch ganz sicher nicht vor. Aber die Amerikaner? Wir? Nein, außer zwei blauen Augen war dort nichts zu holen.

Die Realität bestand und besteht im Wesentlichen aus Korruption und Vetternwirtschaft, kongenial orchestriert von den wahren Warlords vor Ort.

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