Gartentipps Mondscheingärten

Die warmen Sommernächte locken bis spät abends in den Garten. Die Atmosphäre ist eine völlig andere als bei prallem Tageslicht. Mit dem Sonnenuntergang ändert sich auch die Farbwirkung der Pflanzen.

 Kathrin  Hofmeister.

Kathrin Hofmeister.

Foto: TV/Kathrin Hofmeister

Das dunkle Laub der Bäume und Sträucher schluckt das Licht. Weiße Blumen dagegen beginnen zu leuchten. Ob Engelstrompete, Phlox oder Silberkerze – alles, was im Sommer weiß blüht, ist in der Dämmerung noch lange zu sehen. Das kann sich jeder, der die Abendstunden gerne im Garten genießt, zunutze machen.

Von Englands schönstem Garten Sissinghurst nimmt man an, dass sein berühmtester Gartenteil in Weiß von der Strahlkraft weißer Blumen im Dunkeln inspiriert ist. Allabendlich mussten der Hausherr und seine Frau, die gartenbegeisterte Schriftstellerin Vita Sackville-West, den Garten wegen der eigenartigen Raumaufteilung des Landsitzes durchqueren, um von ihrem Speisesaal im Pfarrhaus zu den Schlafgemächern im Süd-Cottage zu kommen. Auf dem Weg dahin werden ihnen die weißen Blumen wie pflanzliche Glühwürmchen erschienen sein.

Heute würde man vielleicht eher Strahler als Wegbeleuchtung einsetzen. Aber die Idee, sich den Feierabend mit einem weißen Gartenteil zu verschönern, hat etwas. In solchen Mondscheingärten dürfen die Nachtdufter nicht fehlen. Häufig riechen sie für unsere Nasen weniger attraktiv als für die vielen nachtschwärmenden Insekten. Bei den gelb blühenden Nachtkerzen geht es mir so. Neben der zweijährigen Art gibt es eine staudige mit dem Namen Duftende Nachtkerze (Oenothera odorata). Überzeugender als ihr Parfüm finde ich ihre Farbwirkung. Die Leuchtkraft ihrer gelben Blüten lassen sich bis in die Morgenstunden bewundern.
Kathrin Hofmeister

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