Vintage-Style für draußen

Wäre er ein gewiefter Möbelverkäufer, er würde uns das derzeitige Garteninventar als Renner verkaufen – der November. Die Blätter zeigen Rostton-Patina. Samenstände wirken uralt. Bei den Blumenbeeten ist der Lack ab.

 Kathrin Hofmeister.Foto: privat

Kathrin Hofmeister.Foto: privat

So wird's doch mit den sogenannten Vintage-Möbeln gemacht: Gebrauchsspuren bis zum Abwinken. Vintage meint alles, was so aussieht, als habe der Zahn der Zeit daran genagt. Damit die gefragten Stücke schön ramponiert daherkommen, wird Nagelneues kurz mal bearbeitet, bis es die nötigen Dellen und Schrammen aufweist.

Am besten sollen das die Inder können. Dem Volk von Buddhisten und Hindus hätte ich eher die Hingabe zu den letzten Herbstblühern zugeschrieben. Wozu heißen die Herbstchrysanthemen botanisch Chrysanthemum indicum?
Aber schon der Namensgeber hatte sich täuschen lassen. Sie stammen nicht aus Indien, sondern aus China und Japan. Auf alle Fälle sind sie wunderbar nostalgisch.

Einige Sorten der auch Herbstwinteraster genannten Stauden halten selbst in rauerem Eifel- und Hunsrückklima gut durch. Die in Gewächshäusern herangezogenen Chrysanthemen dagegen kann man nicht überwintern.

Im Garten schütze ich die bereits sichtbaren Blattneutriebe der Herbstchrysanthemen mit einer Schicht angerottetem Miscanthusmulch.

Das ultimative Vintage-Style-Zimmer richte ich derzeit den Insekten ein: Alle markhaltigen Stängel beispielsweise von abgeschnittenen Stockrosen und Königskerzen werden in ausgediente Tonröhren gesteckt.

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