Wilbert Wilma und die Fernsehfastnacht

Majuu, meine Wilma ist schon völlig gäggisch. Wegen Fastnacht. Gestern hat sie den ganzen Tag Kostüme anprobiert, sich die Frisur neu gesteckt oder die passende Perücke gerichtet, sich geschminkt, abgeschminkt, wieder neu geschminkt.

Wilbert: Wilma und die Fernsehfastnacht
Foto: TV

Das hat sie sonst nie getan. Als ich sie gefragt habe, ob sie sich in diesem Jahr so herrichtet, um an Weiberfastnacht von den Möhnen einen extra Teller lecker Suppe für das schönste Kostüm auf dem Marktplatz zu bekommen, hat sie mich angeschaut, als würde sie zum ersten Mal einen nicht verkleideten Menschen sehen.

 Ich hätte ja keine Ahnung, wie immer. Ein Banause sei ich, sprudelte es aus ihr heraus. Wenn sie nach Fastnacht in allen Fernsehsendern dieser Welt gezeigt werde, wegen ihres tollen Aussehens und gekonntem Tanzen, wenn sie ein Star wäre und ich zu Hause säße, würde ich schön dumm aus der Wäsche gucken – was ich genau in dem Moment auch schon tat. Denn ich verstand nur Wengerohr, äh, Bahnhof.

„Hast Du denn noch nichts von den Kameras gehört, die Fastnacht überall in der Stadt hängen?“, fragte sie mich. Und da dämmerte es mir: Wilma hält die Überwachungskameras der Polizei für eine Art „Deutschland sucht den Superstar“ für Karnevalsnarren.

Ich hab sie in dem Glauben gelassen. Den Polizisten, die das Spektakel und die Posiererei für die Kameras  von Wilma und ihrer Frauenqlique via Übertragung beobachten, wünsche ich viel Spaß. Und eine ansonsten ruhige Fastnacht.

In diesem Sinne: Kreiau!

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