Der erste Kochabend: „Ein Träumchen!“

Heute präsentieren wir Ihnen den Hauptgang des köstlichen Drei-Gänge-Menüs von Team 1: Richard Hocher und Udo Mares

Ein eingefleischter Bayern-Fan und ein Schalke-Fan an einem Herd. Kann das gut gehen? Richard Hocher, 46, genannt Richie, und Udo Mares, 51, schwärmen zwar für unterschiedliche Fußballmannschaften, aber wenn es um ihre gemeinsame Leidenschaft geht, dann sind sie sich einig: "Wenn wir kochen, dann klotzen wir! Wir sind überzeugt von uns", sagen sie selbstbewusst.

Der Kochwettbewerb "Kochen mit Herz" startet in Richies Wohnung in Trierweiler. Das einzig Aufregende an der Pole-Position ist für das Kochduo: Wer sind die anderen sechs Teilnehmer? "Ich bin ohne Ende gespannt auf sie", sagt Richie, während er die Möhren-Ingwer-Suppe rührt. Ansonsten sind sie völlig gelassen. Seit fünf Uhr morgens wuseln die Hobbyköche zwischen Herd, Kühl- und Vorratsschrank, die Portweinjus köchelt seit fast mehr als 70 Stunden, Fenchelscheiben warten darauf, in Butter und Olivenöl gebraten zu werden. Die frischen, knackigen Lebensmittel haben sie vorab im Edeka Trier-West eingekauft. Alles ist bestens vorbereitet, der Duft aus der Küche macht Lust auf das Drei-Gänge-Menü.

Dann das erlösende Klingeln: Janine und Francesca aus Daun, Jenny und Norbert aus Trittenheim sowie Hilli und Steffen aus Konz trudeln ins Wohn- und Esszimmer ein. Dort wo der Tisch festlich gedeckt ist, grasgrüne Servietten, Blumengestecke, moosgrüne Windlichter und Herzen aus Bast auf der weißen Tischdecke Akzente setzen. Nach dem großen Hallo laden Udo und Richie zu einem Begrüßungsdrink auf die Terrasse über den Dächern von Trierweiler ein. Kreuz und quer wird geplaudert: "Sehr schöne Aussicht.", "Gott sei Dank sind hier noch mehr Raucher.", "Ein Prost auf die Köche." "War ich nervös. Aber ich sehe schon, das ist eine gute Gruppe." Das sprichwörtliche Eis zwischen den Hobbyköchen ist flugs gebrochen. Richie und Udo verschwinden wieder in der Küche, würzen Scampis und Jakobsmuscheln mit Salz und Pfeffer und brutzeln sie in Butter an. "Ich mag am Kochen am meisten, dass man kreativ sein kann", sagt Udo, er ist Gastwirt in Newel. Nachdem die Kostbarkeiten aus dem Meer in der Suppe versunken sind und ein Klecks Sahne die Vorspeise ziert, bittet das Kochteam eins zu Tisch.

"Womit beginnt man nun?", scherzt Norbert, 52, mit Blick auf Gabeln, Messer und dem einen Suppenlöffel. "Spätestens seit dem Film ´Pretty Woman´ weiß man das", kontert Francesca, 35, die Jüngste in der Runde. In dem Hollywoodklassiker erklärt Richard Gere Julia Roberts, dass man Besteck von außen nach innen benutzt. Nach der Vorspeise hagelt es Lobeshymnen. "Spitze", sagen etwa Jenny und Norbert. Nur Francesca bemäkelt: "Die Schärfe ist für mich an der Grenze."

Endspurt für Gang zwei in der Küche: Im Backofen verschmilzt die delikate Kräuterkruste mit dem Filetrand, das Männerteam brät die vorab gekochten Fenchelscheiben in Butter und Olivenöl an. Im Esszimmer wird derweil munter weiter geschnackt. "Sag mal 777 auf Südschwedisch", bittet Norbert Jenny. Die Versuche der anderen, Sjuhundrasjuttiosju nachzusprechen, enden in großem Gelächter. Zurück in die Küche: "Ein Träumchen", schwärmt Richie während er die feine Portwein-jus abschmeckt. Exakt 72 Stunden lang hat er immer wieder Fleischbrühe und Rotwein nachgegossen. "Nachts habe ich natürlich ausgeschaltet", antwortet Richie auf die Frage, ob er 24 Stunden nonstop kocht. "72 Stunden hat sich als optimal erwiesen", erklärt der experimentierfreudige Hobbykoch. Richie und Udo richten das Rinderfilet samt der einzigartigen Portweinjus, der Pomme Mouseline und dem gebratenen Fenchel auf Tellern an - und servieren die Hauptspeise. "Sagenhaft die Kruste", sagt Nobert. "Und die Soße, die ist noch besser." Janine schwärmt: "Das Fleisch ist perfekt auf den Punkt gebracht, tiptop." Auch für Hilli und Steffen bleiben keine Wünsche offen.

Doch in Hochers Küche geht noch mehr: Udo bedeckt den Boden der weißen Teller zart mit der zuvor zubereiteten Fruchtsoße aus Himbeeren, Brombeeren, Zucker und Weinbergspfirsichlikör. Bevor Richie "die Träumchen", wie er selbstverständlich auch die Früchtelasagne nennt, aus dem Minitortenring löst, versüßen sich die beiden schalkigen Köche die Arbeit. "Trinken wir noch einen Espresso?", fragt Richie Udo mit einem Augenzwinkern. Udo nickt schmunzelnd. Der Inhalt der Espresso-Tassen sieht verdächtig nach Portwein aus. Gut gelaunt setzen sie die süßen Türmchen aus Crêpes und Früchten auf den tiefroten Himbeerspiegel, mit einem Muster aus Vanillesoße krönen sie das verführerische Dessert. Nach der finalen Schlemmerei kommentiert Jenny: "Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, einfach nur fantastisch!" Francesca findet: "Ein richtiges Highlight, Daumen hoch." Nach dem Dessert gönnen sich die zufriedenen Hobbyköche noch einen "Espresso". Jenny und Norbert, Hilli und Steffen und Janine und Francesca sind sich einig: Die Messlatte liegt hoch!

Runde zwei des Kochwettbewerbs von Edeka Südwest und dem Trierischen Volksfreund findet in der Küche von Hilli und Steffen Böhm in Konz statt.

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