Kunsthandwerk Eine Tragetasche fürs Weinglas?

Trier · Auf dem „Flying Grass Carpet“ am Trierer Viehmarktplatz stellten am Samstag rund 40 Aussteller ihr Kunsthandwerk vor.

Designmarkt „Moselschätze“ auf dem Viehmarktplatz in Trier
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Designmarkt „Moselschätze“ auf dem Viehmarktplatz in Trier

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Foto: Katharina Rings

Wer sich für die schönen Dinge des Lebens begeistert, der kam beim Designmarkt „Moselschätze“ auf seine Kosten. Auf der gesamten Fläche des „Flying Grass Carpet“ gab es ganz verschiedene kreative Dinge zu bestaunen. Von Siebdruck über Pop-Up-Karten zu verschnörkelten Schlangen-Türgriffen reichte die Bandbreite der Produkte.

Sowohl regionale als auch überregionale Aussteller boten ihr Kunsthandwerk an. Die Nähe zur Mosel wurde schnell deutlich, als Selina Engelhardt eines ihrer Ausstellungsstücke vorführte: Eine kleine Tragetasche aus Leder – für ein Weinglas. Auch die passende Weinflaschen­tasche gab es dazu. „Sowas fängt als Idee auf dem Weinfest an“, erklärte die junge Frau fröhlich. Mit ihrer Marke Säckle lege sie Wert auf Nachhaltigkeit. Engelhardt produziert in ihrem Atelier in Hermeskeil Rucksäcke und Taschen aus hochwertigem Material.

Viele Aussteller haben wie sie schon länger eigene Marken oder Ateliers, doch auch Neu­einsteiger waren dabei. Mit ihrem „Mosel­makramee“ war Caroline Laubenthal das erste Mal als Kunst­hand­werkerin dort. Während der Pandemie habe sie mit dem Makramee angefangen – einer Art Knotentechnik, mit der man zum Beispiel Traumfänger gestaltet. Dazu benutze sie nicht nur herkömmliche Materialien, sondern bediene sich zum Beispiel an Treibholz aus der Mosel als Anfangsstück für ihre Knotenkunst.

Die Bildende Künstlerin Cordue zählt sich ebenfalls zu den Neu­einsteigerinnen – zumindest, was das Kunsthandwerk betreffe. „Ich habe einen kleinen Ausflug ins Un­bekannte gewagt“, erklärte Cordue. Mit der Sieb­druck­technik bedruckte sie zahlreiche Jutetaschen. „Moselschätze“ ließ sich auf einigen lesen, auf anderen bildete sie ihre Heimat Saarburg ab. Auf wieder anderen überlagerten sich alte Zeitungs­artikel. Die Künstlerin hatte es sich mit ihrem eigenen kleinen Teppich auf dem großen „Flying Grass Carpet“ gemütlich gemacht. Mit der ruhigen Musik kam entspannte Stimmung auf, die zum Schlendern über den Markt einlud.

 Petra Althoff (56) aus Trier: „Ich biete handgerührte Spezialitäten an. Aus Früchten und Gemüse mache ich Aufstriche, Chutneys, Relish oder Pesto. Ich stelle hauptsächlich in Trier und Luxemburg aus. “

Petra Althoff (56) aus Trier: „Ich biete handgerührte Spezialitäten an. Aus Früchten und Gemüse mache ich Aufstriche, Chutneys, Relish oder Pesto. Ich stelle hauptsächlich in Trier und Luxemburg aus. “

Foto: Katharina Rings
 Anne Hess (31, rechts) und Ina Hess (59) aus Saarbrücken und Wad­gassen-Friedrichweiler: „Wir stellen Schmuck aus hochwertigen japanischen und tschechischen Glasperlen her. Eine komplizierte Kette dauert in Hand­arbeit zwischen 20 bis 24 Stunden. Hauptberuflich machen wir das aber nicht – ich bin Dozentin an der Universität, und meine Mutter ist Fitnesstrainerin.“

Anne Hess (31, rechts) und Ina Hess (59) aus Saarbrücken und Wad­gassen-Friedrichweiler: „Wir stellen Schmuck aus hochwertigen japanischen und tschechischen Glasperlen her. Eine komplizierte Kette dauert in Hand­arbeit zwischen 20 bis 24 Stunden. Hauptberuflich machen wir das aber nicht – ich bin Dozentin an der Universität, und meine Mutter ist Fitnesstrainerin.“

Foto: Katharina Rings
 Erika Schermack (56), Melanie Schilz (52) und Nicole Heimann (34, von links) aus Trier: „Wir kennen den Markt schon seit zwei Jahren und sind deswegen gezielt wieder hergekommen. Wir suchen heute nichts Bestimmtes, wir gehen unserer Neugier nach! Ein bisschen schade ist, dass die Sonne hier so brennt. An dem damaligen Standort an der Mosel war es schattiger – das war etwas angenehmer.“

Erika Schermack (56), Melanie Schilz (52) und Nicole Heimann (34, von links) aus Trier: „Wir kennen den Markt schon seit zwei Jahren und sind deswegen gezielt wieder hergekommen. Wir suchen heute nichts Bestimmtes, wir gehen unserer Neugier nach! Ein bisschen schade ist, dass die Sonne hier so brennt. An dem damaligen Standort an der Mosel war es schattiger – das war etwas angenehmer.“

Foto: Katharina Rings

Überfüllt war es trotzdem nicht – zum einen, weil corona­bedingt nur eine begrenzte Zahl an Besuchern eintreten durfte, zum anderen wegen der Hitze. Unverhofft brannte die Sonne am Samstag und machte vielen wohl eher Lust aufs Schwimmbad als auf den schatten­losen Viehmarkt, so vermutete eine Ausstellerin.

Trotzdem hielten einige Besucher im Lauf des Tages den Temperaturen stand und kühlten sich zwischendurch am Getränkestand ab. Viele kannten den Markt bereits und waren gezielt hergekommen. Für manche Kunsthandwerker war dies durch die Corona-Krise einer der ersten Märkte seit langer Zeit, auf dem sie wieder ausstellen durften. „Das ist unsere erste Veranstaltung seit Januar 2020“, sagt Ina Hess.

Um 18 Uhr hieß es dann auch schon wieder: einpacken, Stände abbauen. So ging der vorletzte Tag des „Flying Grass Carpet“ in Trier zu Ende.

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