Musikszene Über den Ozean hinweg: Wie der Trierer Musiker Frank Rohles mit Saga-Frontmann Michael Sadler eine Platte aufnahm

Trier · Für sein neues Projekt holt sich Frank Rohles mit Saga-Frontmann Michael Sadler prominente Unterstützung. Die Zusammenarbeit zwischen der Region und der USA funktionierte dank moderner Technologie über Ozeane hinweg.

 Frank Rohles aus Trier (links) und Saga-Frontmann Michael Sadler jenseits des Atlantiks spielen gemeinsam eine CD ein.

Frank Rohles aus Trier (links) und Saga-Frontmann Michael Sadler jenseits des Atlantiks spielen gemeinsam eine CD ein.

Foto: Christian Thome

Wie bringt man einen 65-jährigen Profimusiker, der mit seiner Band Saga um die Welt getourt ist, dazu, gemeinsam eine Platte aufzunehmen? „Es war die Tasche voll mit Geld, die mir Frank beim ersten Treffen angeboten hat“, scherzt Michael Sadler. Mit Frank meint er Frank Rohles, bekannter Musiker aus der Region. Und die Tasche voll mit Geld war natürlich nicht der Grund für die Zusammenarbeit der beiden. „Frank hat einfach eine große Leidenschaft für die Musik, da habe ich nicht lange gezögert“, erklärt Sadler auf TV-Nachfrage.

Mischt man also diese Leidenschaft mit Jahrzehnten der Saga-Erfahrung von Michael Sadler, dann kommt „Trapped in a new world“ heraus. Ein zweiteiliges Projekt, dessen erste sechs Songs am heutigen Freitag erscheinen. Der zweite Teil folgt im Dezember. Naja, also ein bisschen mehr gehört schon dazu. Denn auch wenn zwei Profimusiker zusammenarbeiten, dann klingt Rockmusik doch etwas fad ohne Keyboard und Schlagzeug. Für letzteres ist Acki Janßen verantwortlich, der wie Frank Rohles betont „unfassbar professionell“ gearbeitet hat. Die Keyboards hingegen bleiben in Rohles-Hand. Aber nicht Frank, sondern sein 21-jähriger Sohn Marc hat diese eingespielt. „Da bin ich unglaublich stolz drauf“, sagt Vater Frank. Auch das gesamte Artwork geht auf das Konto seines Nachwuchses, mit dem er in den vergangenen Jahren auch immer wieder zusammen aufgetreten ist.

Na gut, jetzt hat man also Keyboard, Schlagzeug und die unverkennbaren Frank-Rohles-Gitarrenriffs. Doch wie bekommt man die Stimme des Saga-Frontmannes Sadler auf das Projekt, der in den USA heimisch ist? „Das geht heute über Datentransfer und Videochat, ohne dass man immer nach Amerika zu fliegen braucht“, sagt Rohles. Diese modernen Möglichkeiten überzeugen auch Michael Sadler: „Das was Frank und ich aufgenommen haben wäre früher nur mit großem Aufwand möglich gewesen.“ Die neuen Medien hätten eine Barriere zwischen Songwritern und Musikern aufgebrochen: „Wenn du online bist, ist alles möglich“, sagt der 65-Jährige. Dennoch werde nie etwas „eine Gruppe Musiker, die in einem Raum etwas aufnimmt“ ersetzen. Hier lief es anders: Die instrumentalen Teile wurden fertig in die USA gesendet, Sadler sang sie ein und schickte sie zurück.

Und musikalisch? Da ist das Projekt im Progressive Rock (kurz: Prog) beheimatet. „Ich gehe keine ganz neuen Wege“, sagt Rohles, „aber es ist für mich ein neues Format.“ Musikalisch vergleichbar sei es mit Bands wie Pink Floyd oder Genesis. Charakteristisch ist die Länge der Songs, denn die „nur“ sechs Songs strecken sich über 53 Minuten. Rohles selbst empfiehlt, sich das Projekt genau anzuhören, sich auf die Musik zu konzentrieren und es nicht nur nebenbei laufen zu lassen, dann biete es einen besseren Spaßfaktor. „Mich überzeugt die Vielfältigkeit der Songs“, sagt sein Musik-Kollege Sadler. Außerdem sei Detailverliebtheit besonders.

Und die markante Stimme des Saga-Frontmanns sticht heraus. Diese sei laut Rohles „trotz den vielen Jahren auf der Bühne keinen Deut schlechter“ geworden. Was ist also Sadlers musikalischer Jungbrunnen, wäre er in Deutschland doch schon kurz vor dem Renteneintrittsalter? Er sieht das locker: „Ich habe einfach versucht, gesund zu bleiben.“ Damit habe er angefangen, als er die „80er überlebt“ hat. Seiner Stimme habe auch eine Portion Glück gutgetan, durch die er nie „größere Probleme“ hatte, die ihn davon abgehalten hätten, seinen Job zu erledigen.

Das Projekt, das Frank Rohles als „die Erfüllung eines Traums“ bezeichnet, da er seit seiner Kindheit Saga-Fan sei, wird es dabei nur auf CD geben. Schon fast Old-School, denn es wird nicht möglich sein, die Musik zu streamen oder herunterzuladen.

 Frank Rohles und Saga-Frontmann Michael Sadler spielen CD ein

Frank Rohles und Saga-Frontmann Michael Sadler spielen CD ein

Foto: Christian Thome

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