Regionalabend bei „Jazz im Brunnenhof“ Regionale Jazzer in exzellenter Spiellaune

Trier · Mit dem Regionalabend endet, wie jedes Jahr, die „Jazz im Brunnenhof“ Reihe. Die Musiker rund um Trier können hier noch einmal die Qualität der hiesigen Jazzszene herausstellen. Und es zeigt sich: sie brauchen sich nicht zu verstecken.

  Das Michel Meis Quartett beim Regionalabend des Jazzclubs Trier.

Das Michel Meis Quartett beim Regionalabend des Jazzclubs Trier.

Foto: Christina Bents

Eine betrübliche Nachricht gab es für die Besucher des achten Jazz im Brunnenhof-Konzerts schon gleich zu Beginn des Abends. Die Band Nils Wills, rund um den ersten Vorsitzenden des Jazzclubs Trier, konnte wegen Terminüberschneidungen der Musiker nicht auftreten. Einige, die gerade deshalb gekommen waren, brauchten aber nicht enttäuscht zu sein, denn die anderen beiden Bands, die dafür etwas länger spielten, brachten ebenfalls viel Spielfreude und ein hohes Niveau auf die Bühne.

Den Anfang machte das Robbi Nakayama Quartett um den aus Trier stammenden und jetzt in Leipzig studierenden Pianisten. Vielseitig zeigten sie sich bei ruhigen, verträumten Stücken. Hier stand der volle Klang von Saxofonist Lorenz Bergler im Mittelpunkt. Am Piano zeigte Robbi Nakayama seine vielen Facetten, von spannungsreichen, energiegeladenen Akkorden bis zu lebendig melodiösen Bögen gab er die Klangfarbe der Stücke vor. Für den rhythmischen Rahmen war Henning Sieverts am Bass zuständig.

Er gestaltete die Songs aber auch aktiv mit. So warf er lässig einige Töne ein, wie ein Dartspieler seine Pfeile auf die Scheibe, und traf immer genau, wie der Darter ins Bullseye. Die Spielfreude von Schlagzeuger Tom Friedrich war nicht zu übersehen. Er lachte während der Stücke, spielte schnelle lebhafte Phrasierungen, bei denen es ihn kaum auf seinem Schlagzeughocker hielt. Den 280 Besuchern im Brunnenhof gefiel es, auch wenn Christof Mann das zweite Quartett aus Zeitgründen gerne auf der Bühne gesehen hätte, bestanden sie auf eine Zugabe, die sie auch bekamen.

Michel Meis aus Luxemburg und sein Quartett, das anschließend auf die Bühne kam, wird zu Recht als aufsteigender Stern der luxemburgischen Jazzszene bezeichnet. Während Alisa Klein an der Posaune ruhige, lange Melodiebögen spielte, legte Michel Meis einen betonten sechszehntel Beat unter, und Cédric Hanriot am Klavier spielte leicht dissonante Akkorde unter, so dass man als Zuhörer hin- und hergerissen war, wo man denn nun genau hinhören sollte, weil überall spannendes passierte.

Im Gesamtklang war es dennoch nicht anstrengend, den vieren, am Bass ebenfalls hervorragend Stephan Goldbach, zuzuhören, denn es hatte immer noch einen wohlig melodiösen Klang.  Dem können sich die Vorsitzenden des Jazzclubs nur anschließen, denn sie blicken zufrieden auf acht Brunnenhofkonzerte zurück. Christof Mann, zweiter Vorsitzender, sagt: „Wir sind sehr zufrieden, denn wir merken, dass das Vertrauen in die Reihe steigt. Durch die Mitarbeit der TTM können wir uns auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren und ein Programm zusammenstellen, bei dem nationale Schwergewichte, internationale Stars und regionale Bands auf der Bühne stehen.“

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