Wirtschaft Tochtergesellschaft des DRK Sozialwerks meldet Insolvenz an

Bernkastel-Kues · Die Divendo Integration gGmbH, die in Bernkastel-Kues auch behinderte Menschen beschäftigt, hat am Dienstag, 30. Juni, Insolvenz angemeldet.

Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimm

Die Divendo gGmbH, die neben der Wittegra gGmbH als 100 prozentige Tochtergesellschaft des DRK Sozialwerks für die Beschäftigung der Behinderten fungiert, Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Wittlich teilte das am 30. Juni mit.

Dabei handelt es sich um eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Gericht stellt dem Unternehmen dann einen Sachverwalter zur Seite, mit dem es in Eigenverwaltung einen Sanierungs- und Restrukturierungsplan entwirft. Ziel ist es, das Unternehmen zu erhalten.

Die Divendo Integration gGmbH zur Förderung von Menschen mit Behinderung bietet schwerbehinderten Menschen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in unterschiedlichen Bereichen an, unter anderem auf dem Plateau in Bernkastel-Kues. Dazu zält unter anderem die Kloster-Fischerei in Himmerod, wo Forellen gezüchtet und vermarktet werden, ein Hausmeisterservice, eine Shirtfabrik, in der Kleidung mit Flex und Transferfolien bedruckt wird und die Multimediale Weinerlebniswelt in Bernkastel-Kues. Dort können Interessierte sich Filme und Animationen über die Weinkulturlandschaft Mosel ansehen. Zudem ist eine Vinothek angeschlossen, in der 160 Weine aus der Region verkostet werden können.

Die Divendo gGmbh beschäftigt insgesamt 23 Mitarbeiter, von denen acht Integrationsmitarbeiter sind. Aufgabe der Divendo ist es, behinderte Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu bringen, erklärt Geschäftsführer Carsten Berg. Diese Menschen sind wie normale Arbeitnehmer beschäftigt, um sie soweit zu bringen, in anderen Betrieben Fuß fassen zu können. „Das ist völlig losgelöst von den Behindertenwerkstätten des DRK auf dem Plateau,“ sagt Berg. „Das Wirtschaften in Integrationsunternehmen ist nicht ganz einfach. Es ist nicht leicht eine Leistung in diesem Bereich anzubieten. Hauptgrund ist die Corona-Krise. In Himmerod gibt es eine Fischzucht. Deren Nachfrage ist etwas gesunken. Viele Hotels und Gastronomiebetriebe waren geschlossen. Wir hatten daher viele Einbußen. Auch der Klosterladen in Himmerod und die Vinothek an der Mosel waren geschlossen“, sagt Berg. Ein wichtiger Faktor seien die Schiffe gewesen, die viele Touristen zur Vinothek gebracht haben. All diese Gäste sind von einem auf den anderen Tag weg geblieben. „Das gute Ostergeschäft ist ausgefallen. Das kann man nicht mehr hineinarbeiten,“ erklärt der Geschäftsführer.

Die Insolvenz in Eigenverwaltung ist ein Instrument, mit dem man das Unternehmen retten kann. Nun geht es um einen zeitnahen Sanierungsplan. „Wir sehen dem ganzen positiv entgegen,“ sagt Berg.

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