TV-Serie Landmarken in der Region Erst Burg, dann Schloss, jetzt Forstamt und Bürgerhaus

Dhronecken · TV-Serie: Landmarken in der Region: Die Burg Dhronecken ist 1309 erstmals erwähnt. Bis heute ist ein Forstamt in den alten Mauern untergebracht und man kann sich dort das „Ja-Wort“ geben. Eine berühmte Figur aus dem Nibelungenlied könnte hier ihre Heimat gehabt haben.

 Das Torhaus und das Eingangstor zur Burg.

Das Torhaus und das Eingangstor zur Burg.

Foto: Christina Bents

Imposant und gleichzeitig einladend wirkt das Rundbogentor am Eingang der Burg Dhronecken. Auf Kopfsteinpflaster geht man durch einen langen Torbogen, um in den inneren Bereich der Burg zu kommen. Dort stehen mehrere Schieferbruchstein-Gebäude, eines davon ist heute  Bürgerhaus. Ein kleiner Wehrturm ist noch im Original vorhanden. Einige Meter Richtung einer Wiese hat die Gemeinde eine Kleinkunstbühne aufgebaut, auf der ein Modell der Burg steht, so dass man sich gut vorstellen kann, wie es hier im Mittelalter ausgesehen hat.

Es gewährten früher vier Pforten Zutritt zur gesamten Burganlage, darunter zwei große mit Zugbrücke versehene Tore. Es gab eine Burgküche, eine beheizbare Stube und 13 Kammern und Kämmerchen, von denen eine als Kapelle diente und die anderen als Wohn- und Schlafräume für die Herrschaft, die Amtspersonen, die Burgbesatzung und die Dienstboten. Eine Waffenkammer war vorhanden und ein kleiner Stall. In der Vorburg lagen weitere Ställe und Wirtschaftsgebäude. 1637 wurde die Burg völlig zerstört.

Auf den Fundamenten der Burg wurde das Torhaus zum „Alten Schloss“ wiederaufgebaut. 1714 kam die zweite Zerstörung durch die Franzosen, und die Gebäude wurden anschließend wieder aufgebaut. 1808 hat ein Erdbeben schwere Schäden verursacht, bei den Gebäuden, die schon 1794 zum Abbruch versteigert worden waren. 1817 hat der preußische Staat die Ruine erworben und im ehemaligen Torhaus ein Forstamt eingerichtet.

Eine bekannte Legende zieht eine Verbindung zwischen dem Schloss Dhronecken und Hagen von Tronje, der in der Nibelungensage eine wichtige  Rolle spielt. Er ist sowohl der Verräter und Mörder Siegfrieds als auch ein treuer Vasall und furchtloser Anführer. Der Legende nach soll Hagen von Tronje mit dem Wildgraf Konrad II. identisch gewesen sein, der im 13. Jahrhundert auf der Burg residierte. Der Schauplatz des Mordes liegt ebenfalls der Legende nach in der heutigen Verbandsgemeinde Thalfang, in der Nähe des Erbeskopfs an der sogenannten Siegfried-Quelle.

Der Gebäudekomplex ist heute im Besitz des Landes Rheinland- Pfalz. Die Gemeinde Dhronecken hat eine der Scheunen auf 50 Jahre angemietet und von 1985 bis 1987 umgebaut. Dort kann man sich treffen und feiern. Pro Jahr finden dort etwa 20 bis 25 standesamtliche Trauungen statt. Ortsbürgermeister Detlef Jochem sagt: „Die Burg ist zum Heiraten sehr beliebt, es waren sogar schon Paare aus Berlin, vom Bodensee oder den Niederlanden hier, um sich trauen zu lassen und anschließend zu feiern.“ In den 1980er Jahren gab es große Burgfeste, bei denen die Kultur im Mittelpunkt stand. Unter anderem haben Marcel Adam, Chansonnier und Komponist, und die Leiendecker Bloas auf einer Bühne, die im Burghof aufgebaut war, gespielt. Die Feuerwehr des Ortes nutzt die Burg für Sommerfeste oder an Vatertag. St. Martin feiert man an der Grillhütte, die an der Burg neben der Kleinkunstbühne liegt.

 Einladend und beeindruckend: das Rundbogentor, durch das man in die Burg gelangt. Links daneben ist das Torhaus zu sehen.

Einladend und beeindruckend: das Rundbogentor, durch das man in die Burg gelangt. Links daneben ist das Torhaus zu sehen.

Foto: Christina Bents
 Dieser Wehrturm in der Burg Dhronecken ist ebenfalls erhalten.

Dieser Wehrturm in der Burg Dhronecken ist ebenfalls erhalten.

Foto: Christina Bents

Die Flächen rund um die Burg sind ebenfalls sehenswert. Die Gemeinde hat hier 2008 einen naturnahen Spielplatz mit einem Steg, einer langen Hangrutsche, einer Hängebrücke und einem Atrium aus Natursteinen angelegt. Oberhalb des Spielplatzes ist ein Obstbaumlehrpfad mit 54 Obstbaumsorten angelegt worden. Er gehört zur „Vitaltour“, einem Wanderweg rund um Thalfang.

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