Kommunales Viel Ärger wegen zwei Baustellen

Merschbach · In Merschbach werfen acht Einwohner der Bürgermeisterin intransparentes Verhalten vor. Diese wiederum vermutet Stimmungsmache gegen ihre Person.

  Der Merschbacher Friedhof ist derzeit eine Baustelle.

Der Merschbacher Friedhof ist derzeit eine Baustelle.

Foto: Christoph Strouvelle

Derzeit wird die 75 Einwohner zählende Gemeinde Merschbach in der VG Thalfang aufgehübscht. Der Dorfplatz mit dem Waschbetonbrunnen in der Dorfmitte wird erneuert. Und auch der Friedhof wird neu gestaltet.

Doch kritisieren dies acht Einwohner des Ortes in einem offenen Brief und erheben zahlreiche Vorwürfe. Die Ortsbürgermeisterin Iris Hornberg habe die Bevölkerung im Vorhinein nicht ausreichend über die Rahmenbedingungen und Kosten informiert. Und: Die Arbeiten, die derzeit laufen, würden weder von der Ortsgemeinde noch vom beauftragten Architekturbüro kontrolliert. Die Baustellen seien nicht ausreichend gesichert, und auch die Verkehrsführung könne nicht als sicher angesehen werden. Eine Grabpflege auf dem Friedhof sei wegen der Bauarbeiten nicht möglich. „Die momentane Situation auf dem Friedhof sehen wir als Störung der Totenruhe an“, heißt es in dem Schreiben, das offensichtlich auch an die Baubehörde des Kreises und an die Verwaltung der Thalfanger Verbandsgemeinde geschickt worden ist.

Die Unterzeichner fordern als „besorgte Bürger“ einen verantwortlichen Umgang mit Gemeindegeld, die Einhaltung der gesetzlich vorgesehenen Transparenz und „eine vernünftige und nachvollziehbare Planung unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen der Bürger“ sowie einen Baustopp, „bis ein vertretbares, ordentliches Konzept vorliegt.“

Ortsbürgermeisterin Hornberg weist die Kritik zurück. Wöchentlich gebe es Aktenvermerke, die jedem Ratsmitglied zugestellt würden. Bei den Kritikern handele es sich um Einwohner, die sich gegen alles aussprächen. „Durch die Windräder haben wir die Möglichkeit, jetzt was zu machen“, sagt sie.

Zahlreiche Vorwürfe aus dem offenen Brief sind für sie nicht nachvollziehbar. So sei der Friedhof trotz der Bauarbeiten frei zugänglich. Bisher habe sich niemand bei ihr beschwert, dass bestimmte Gräber nicht zugänglich seien. „Es sind immer die gleichen, die Stimmung machen“, sagt sie zu den Unterzeichnern des offenen Briefes.

Die Arbeiten seien notwendig. Die Hecke am Friedhof sei kaputt gewesen, die Treppe marode. „Jetzt haben wir die Möglichkeit, etwas zu machen“, sagt sie.

Auch die Vorwürfe zur mangelnden Transparenz weist sie zurück. Protokolle der Gemeinderatssitzungen seien auf der Homepage der Verbandsgemeinde nachzulesen. „Wir hatten die Bürger eingeladen und die Pläne öffentlich vorgestellt“, sagt sie. „Von den Unterzeichnern war keiner da“, sagt die Ortsbürgermeisterin und wirft ihren Kritikern „unfaires“ Verhalten vor. „Wir haben als Rat alles getan, um die Bürger mit einzubeziehen.“  

Vera Höfner, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Thalfang,  weist darauf hin, dass regelmäßig Ortstermine aller Beteiligten stattfänden und diese Besprechungen dokumentiert würden. Die ausführende Baufirma habe von der Verwaltung eine Anordnung erhalten, wie die Absicherung der Baustelle zu erfolgen hat.

Die Auffassung, dass die Arbeiten auf dem Friedhof eine Störung der Totenruhe sei, teilt die Bürgermeisterin nicht. Die Baufirma sei darauf hingewiesen worden, die Zugänge zu den Gräbern zu ermöglichen, insbesondere an Wochenenden.

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