Stadtteilserie Wengerohrer leiden unter dem Verkehr

Wittlich · Wo drückt der Schuh? Der TV spricht im Rahmen der Serie über die Wittlicher Stadtteile mit Ortsvorsteher Joachim Platz über die Themen, die den größten Stadtteil bewegen.

 Im größten Wittlicher Stadtteil leben rund 2700 Bürger. Knapp 4000 Menschen arbeiten im Industriegebiet.

Im größten Wittlicher Stadtteil leben rund 2700 Bürger. Knapp 4000 Menschen arbeiten im Industriegebiet.

Foto: TV/Portaflug

In der TV-Stadtteilserie Wittlich dreht sich heute alles um Wengerohr. Mit mehr als 2700 Einwohnern ist Wengerohr der größte Stadtteil der Säubrennerstadt. Mittlerweile zählt man dort allerdings mehr Arbeitsplätze als Einwohner. Knapp 4000 Menschen, schätzt Ortsvorsteher Joachim Platz, sind im Industriegebiet Wengerohr beschäftigt.

Verkehr Mit der stetig wachsenden Zahl an Unternehmen im Industrie- und Gewerbegebiet Wengerohr nimmt auch der Verkehr zu, den die Bewohner des Stadtteils ertragen müssen. Obwohl die Ortsdurchfahrt für Lastwagen über 7,5 Tonnen gesperrt sei, wie Platz erklärt, würden viele Brummifahrer das Verbot missachten. Eigentlich sollten die Brummis allesamt über die B 50 neu in Richtung der A 1 fahren.  „Außerdem wird viel zu schnell gefahren.“ Der Verkehr im Altdorf müsse dringend beruhigt werden.

Altdorf Suboptimal sieht es auch tief im Erdreich des Altdorfes aus. Denn dort wisse niemand so genau, sagt Platz, wo welcher Kanal liege und wie die Abwasserversorgung dort geregelt sei. Es sei davon auszugehen, dass die Abwasserrohre einiger Häuser über  Nachbargrundstücke verlaufen würden. „Derzeit werden dort Untersuchungen durchgeführt“, sagt Platz, damit dort eine Ersterschließung durchgeführt werden könne. Eine von den Stadtwerken beauftragte Spezialfirma erkunde derzeit, wo welche Leitung liege. Platz: „Das ist mühselig, muss ja aber mal gemacht werden.“ Ansonsten seien die Grundstücke, auf denen niemand wisse, welche Leitungen dort vergraben seien, nur schwer verkäuflich. Da dort verschieden große Grundstücke einer Wohnbebauung zugeführt würden, bedürfe es einer gesicherten Erschließung.

„Ein Planungsbüro erarbeitet derzeit, wie man die Leitungen am günstigsten verlegen kann.“ Auf einer Bürgerversammlung Anfang Dezember solle den Wengerohrern ein Plan dazu präsentiert werden, wie man sich eine Erschließung des Altdorfes vorstelle.

Verbindungsspange Ein weiteres Thema, welches die Wengerohrer nun schon geraume Zeit beschäftigt und bei dem sie auf Fortschritte warten, ist der geplante Bau einer Verbindungsspange zwischen Bombogen und dem Industriegebiet Wengerohr. Wie Platz sagt, laufe dazu derzeit im Ort eine Unterschriftenaktion. Die Bürger wollen nicht mehr länger warten. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) wolle jedoch zunächst die Eröffnung des Hochmoselübergangs abwarten, drei Monate später eine erneute Verkehrszählung in Wengerohr durchführen, um zu prüfen, ob der Verkehr im Ort dann zu- oder abgenommen habe. Platz. „Ich persönlich gehe davon aus, dass wir mit dem Hochmoselübergang noch mehr Verkehr bekommen. Denn von hier aus ist es für Lastwagenfahrer einfacher, Betriebe im Alftal und Ürzig zu erreichen, statt über Zell zu fahren.“ Der Bau der Verbindungsspange von der Belinger Straße in Wengerohr zur L 55 in Bombogen sei dringend notwendig, sagt Platz.

Nahversorgung Auch eine Verbesserung der Nahversorgung in Wengerohr liegt dem Ortsvorsteher am Herzen. Denn einen Supermarkt sucht man in Wittlichs größtem Stadtteil vergebens. Möglicherweise müsse der Bebauungsplan für das Industriegebiet geändert werden, sagt Platz, um in der Brüsselstraße, die derzeit erschlossen werde, einen Supermarkt möglich zu machen. „Im Industriegebiet arbeiten knapp 400 Menschen, die dort nach Feierabend auch gerne ihre Einkäufe erledigen würden. Auch Pendler vom Park-and-Ride-Parkplatz am Bahnhof, auf dem täglich mehr als 300 Autos stehen, würden dort abends sicher noch Erledigungen machen. Platz ist überzeugt davon, dass sich ein Supermarkt dort rentieren würde.

Gemeinschaft Im Dezember werde noch eine Sitzung zum Thema „Wengerohr 2030 - die aktive Gemeinde“ einberufen, sagt Platz. Unter diesem Motto seien in der Vergangenheit bereits mehrere Einzelprojekte zur Freizeitgestaltung in Wengerohr ins Leben gerufen worden. Zum Café im Bürgerhaus, dem Männertreff sowie den Seniorenfahrten sollen sich noch weitere Angebote gesellen. Derzeit seien geführte Wanderungen für ältere Menschen im Gespräch. Platz: „Wir wollen uns nochmal treffen, um das Projekt aktive Gemeinde weiter fortzuführen.“

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