Stadtentwicklung Stadtpark 2.0 muss noch warten

Wittlich · Der Wittlicher Stadtpark wurde vor etwa 30 Jahren angelegt. Jetzt gäbe es die Gelegenheit, das Areal neu zu gestalten. Doch das wird erst einmal zurückgestellt. Besucher haben unserer Zeitung erklärt, was sie sich wünschen würden.

 Claudia Müller ist mit ihrer Hündin Marie-Luise vom Ourgrund im Stadtpark unterwegs. Die Fitnessgeräte findet sie gut.

Claudia Müller ist mit ihrer Hündin Marie-Luise vom Ourgrund im Stadtpark unterwegs. Die Fitnessgeräte findet sie gut.

Foto: Christina Bents

Der Stadtpark Wittlich hat viele Stammgäste. Familien mit Kindern, Jugendliche, Menschen, die sich bewegen oder die Natur genießen wollen oder Leute, die ihren Hund ausführen. Daneben war und ist er ein Treffpunkt für Wittlicher und Menschen aus der Region bei den verschiedensten Veranstaltungen.

Großveranstaltungen wie die Beachparty, die von 2012 bis 2018 bis zu 1000 Jugendliche anzog, Kunst an Hecken und Zäunen oder das Kino-Open-Air finden nicht mehr statt. Grund ist das Wasserschutzgebiet, das sich dort befindet. Aber dennoch gibt es Leben im Park: Kräutergartenführungen der Volkshochschule, kleine Chorkonzerte des Chors Rock & Blu(e)s und Kunstaktionen, wie das „Lebensei“ von Heike Löwentraut, zumindest dann, wenn kein Coronavirus das gesellschaftliche Leben nahezu lahm legt.

Im Laufe der Jahre hat es im Stadtpark einige Aktionen gegeben, wie die Bildhauersymposien oder Graffitikunst, die dem Park eine eigene Note geben. Die Fitnessgeräte, die vor einigen Jahren aufgebaut wurden, werden fleißig genutzt, so wie von Familie Müller aus Üdersdorf, die mit ihrem Hund unterwegs ist. Claudia Müller sagt: „Ich habe die Fitnessgeräte gerade ausprobiert, die sind echt gut. Da kann man sich das Fitnessstudio sparen.“

Zudem gibt es Tafeln, die auf die Hochzeitspaare hinweisen, die an besonderen Daten geheiratet haben. Wie an vielen anderen öffentlichen Plätzen gibt es zeitweise Probleme mit liegengelassenem Müll (der TV berichtete), um den sich der Bauhof der Stadt kümmert, aber grundsätzlich hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten wenig im Stadtpark getan.

Das sollte sich ändern. Auf der Tagesordnung der vergangenen Sitzung des Bau- und Verkehrsausschusses stand der Tagesordnungspunkt „Stadtpark 2.0“ Überplanung der Parkanlage. Das Thema wurde aber von der Tagesordnung genommen.

Rainer Stöckicht, Pressesprecher der Stadt Wittlich erklärt warum: „Im Zuge einer anstehenden Neufestsetzung des Wasserschutzgebiets der Stadt Wittlich, die auch Bereiche des Stadtparks berühren wird, würde sich eine Überplanung des Areals anbieten.“ Weiter erklärt er: „Wegen der noch abzuarbeitenden Projektdichte und der wegen Corona unklaren Finanzlage wurden die Beratungen auf einen späteren, nicht näher definierten Zeitpunkt verschoben.“

Besucher, die regelmäßig unterwegs sind, haben Verbesserungsvorschläge. So meint Karl-Heinz Häb von der Firma Wilgala, der im Stadtpark gerade Rasen gemäht hat: „Ich finde, hier könnte man noch etwas mit Wasser machen, etwa einen Bachlauf. Eine Böschung ist schon da, und mit Natursteinen könnte das richtig gut aussehen.“

Den Baumbestand findet das Ehepaar Müller super. Sie meinen außerdem: „Die Bänke haben ihre besten Tage hinter sich, da könnte man etwas tun, und es würden sich geschwungene Waldsofas an den Hängen anbieten.“ Geschwungene Bänke zur Erholung könnten sich auch Viktoria Schule und Laura Hannz vorstellen, die mit ihren Kleinkindern unterwegs sind. „Für kleinere Kinder fehlt hier etwas. Eine Schaukel würde schon viel ausmachen. Für Kleinkinder ist auch keine am nahegelegenen Spielplatz an der Lieser.“

Die 16-jährigen Freundinnen Ema und Yeganeh finden, dass der Park so in Ordnung ist. „Es gibt schöne Wege, viele Sitzmöglichkeiten, die Graffiti gefallen uns gut. Das passt so.“ Jeden Tag gehen Andrea und Herbert Petri mit ihrer Hündin Flecka eine Runde durch das Grün. „Der Park hat verschiedene Wege, er wird von Familien gut angenommen. Schön wäre es, wenn es mehr Mülleimer für Hundekot geben würde, und die Graffiti könnten besser gepflegt sein. Die Holzkonstruktionen, auf denen sie zu sehen sind, gehen ganz schön auseinander“, ist ihnen aufgefallen. Mit kleinen Akzenten könnte der Park nach Ansicht der regelmäßigen Besucher ein Stückchen attraktiver werden.

Liebe Leser, wie gefällt Ihnen der Wittlicher Stadtpark? Haben die Ideen oder Anregungen, wie die Grünfläche attraktiver gemacht werden könnte. Dann schreiben Sie uns an mosel@volksfreund.de. Bitte geben Sie Ihren Namen und die vollständige Adresse an.

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