Handel Nun doch: Supermärkte im Land bleiben an Osterfeiertagen zu

Trier · Kirchen und Gewerkschaften kritisierten Händler, die an Karfreitag und Ostermontag verkaufen wollten. Nun hat das Mainzer Arbeitsministerium die Corona-Sonderregelung gekippt.

Nun doch: Supermärkte im Land bleiben an Osterfeiertagen zu
Foto: Getty Images/RealPeopleGroup

Das rheinland-pfälzische Arbeitsministerium hat die im März erteilte Erlaubnis gekippt, dass unter anderem Lebensmittelgeschäfte wegen der Corona-Krise zusätzlich auch an Sonn- und Feiertagen öffnen dürfen. Begründet wurde die Ausweitung der Öffnungszeiten mit dem „erhöhten Versorgungsbedürfnis“ nach Bedarfsgütern, das während der normalen Öffnungszeiten nicht „in der notwendigen Form“ gestillt werden könne. Einige Lebensmittelgeschäfte in der Region hatten daraufhin angekündigt, an Karfreitag und Ostern zu öffnen. Begründung: So wollen sie verhindern, dass es am Donnerstag oder Samstag zu großen Menschenansammlungen in den Läden kommt. Das hatte zu heftiger Kritik nicht nur von Gewerkschaften und Kirchen geführt. Eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten sei nicht notwendig, sagte Monika Di Silvestre, bei der Gewerkschaft Verdi Rheinland-Pfalz zuständig für die Beschäftigten des Handels. Auch der rheinland-pfälzische Handelsverband kritisierte die Ladenöffnung an Ostern. Das wichtigste Ziel sei, die Mitarbeiter des Lebensmitteleinzelhandels, „die mit großem Einsatz daran arbeiten die Warenverfügbarkeit für die Bevölkerung aufrechtzuerhalten“, nicht zu überfordern, und vor einer Infektion zu schützen, sagt Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Rheinland-Pfalz. „Die Versorgung der Bevölkerung ist unserer Information nach gewährleistet. Und gerade in dieser Krisenzeit, in der Beschäftige im Einzelhandel in besonderem Maße beansprucht sind, ist eine Ruhe- und Erholungszeit unbedingt notwendig“, sagte eine Sprecherin des Bistums Trier. Ähnlich argumentiert auch der Evangelische Kirchenkreis Trier.

Am Nachmittag teilte Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler dann mit, dass nicht nur die Öffnung an Karfreitag und Ostern verboten wird, sondern insgesamt die Ausnahmeregelung für Sonn- und Feiertage. Die Bevölkerung habe sehr umsichtig auf die Einschränkungen beim Einkaufen reagiert, sagte die Ministerin. „Die Versorgung hat sich eingespielt und ist gesichert.“ Von der Möglichkeit an Sonn- und Feiertagen die Geschäfte zu öffnen, sei  kaum Gebrauch gemacht worden.

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