Kraftfahrzeug-Kennzeichen Die magische 112

Trier · Wie Andreas Terges an sein Traum-Kennzeichen und die Freiwillige Feuerwehr Trier-Olewig zu einer unverhofften 1200-Euro-Spende kam.

 Andreas Terges (rechts) ist „happy“: Er hat bei einer Aktion das Versicherungskennzeichen mit der Nummer 112 ersteigert. Links Peter Kretzschmar, Filialchef der Versicherung.

Andreas Terges (rechts) ist „happy“: Er hat bei einer Aktion das Versicherungskennzeichen mit der Nummer 112 ersteigert. Links Peter Kretzschmar, Filialchef der Versicherung.

Foto: Roland Morgen

„Ja, ein bisschen bekloppt“ sei er schon, gibt Andreas Terges zu, „aber wohlgemerkt positiv bekloppt“. Die sympathische Verrücktheit komme vor allem dann zum Vorschein, wenn es um Feuerwehr-Belange geht. Und so war der 31-Jährige laut eigenem Bekunden „völlig Feuer und Flamme“, als er von einer Auktion der Geschäftsstelle Kretzschmar & Roos (Trier-Ruwer) der Provinzal-Versicherung erfuhr: „Da muss ich unbedingt mitmachen – und den Zuschlag erhalten!“

Aber der Reihe nach. „In jedem Jahr beliefert unsere Direktion in Düsseldorf die Geschäftsstellen mit den neuen Versicherungskennzeichen für Moped, Mofa oder Mokick“, erklärt Peter Kretzschmar (46). Dabei seien die Zahlen und Buchstabenkombinationen fortlaufend, aber zufällig. „Diesmal war in der Lieferung an uns das Kennzeichen mit der Zahl 112 dabei. Und da machte es natürlich gleich Klick!“

Denn die 112 ist die internationale Notrufnummer und damit der heiße Draht auch zur Feuerwehr. Und weil laut den Ruwerer Filialchefs Kretzschmar und Ingo Roos (46) die „Provinzial Rheinland und auch wir persönlich dem Ehrenamt und traditionell den Freiwilligen Feuerwehren sehr nahe stehen, waren wir uns ganz schnell einig, dass wir unser 112-Kennzeichen zugunsten einer Freiwilligen Feuerwehr aus Trier oder dem Umland versteigern“. Die Idee: Das Schild soll an das meistbietende Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr gehen. Die Versicherungs-Geschäftsstelle in Trier-Ruwer legt dieselbe Summe noch mal drauf und spendet den Gesamtbetrag an die Feuerwehr des Meistbietenden.

An der einwöchigen Online-Aktion beteiligten sich Angehörige von vier Feuerwehren. Andreas Terges, stellvertretender Löschzug-Führer in Trier-Olewig, machte schließlich das Rennen mit seiner 668-Euro-Offerte (davon 68 Euro Versicherungsbeitrag).

600 Euro von Terges plus 600 Euro von Kretzschmar & Roos – das ergibt insgesamt 1200 Euro für die Olewiger Feuerwehr. Die hat einen guten Verwendungszweck für die unverhoffte, aber hoch willkommene Finanzspritze. „Wir investieren das Geld in die digitale Ausbildung unseres Nachwuchses“, kündigt Andreas Reuter (31), Leiter der Jugendfeuerwehr, an. „Wir wollen die digitale Ausbildung optimieren, da Präsenzübungen im Augenblick ja nicht möglich sind.“

Andreas Terges ist „mächtig stolz auf sein Traum-Kennzeichen“, das jetzt an seinem Piaggio-Roller prangt: „Alles in allem ein schönes Gefühl. Ich habe unserem Löschzug etwas Gutes getan und kann außerdem ein Jahr lang auf besondere Weise meine Verbundenheit mit unserem Ehrenamt zeigen.“

Informationen zur Olewiger Stadtteil-Feuerwehr online unter:

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