Kommunalpolitik Stabwechsel in Jünkerath: Helfen geht, Bischof kommt

Jünkerath · In der konstituierenden Sitzung hat der Jünkerather Gemeinderat einen neuen Bürgermeister gewählt. Norbert Bischof ist der Nachfolger von Rainer Helfen. Bei den Kommunalwahlen im Mai war kein Kandidat zur Urwahl angetreten.

 Nach 20 Jahren scheidet Rainer Helfen (Mitte) als Bürgermeister aus dem Amt. Sein Nachfolger Norbert Bischof (links, rechts Hans Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein) wurde einstimmig vom neuen Gemeimderat gewählt.

Nach 20 Jahren scheidet Rainer Helfen (Mitte) als Bürgermeister aus dem Amt. Sein Nachfolger Norbert Bischof (links, rechts Hans Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein) wurde einstimmig vom neuen Gemeimderat gewählt.

Foto: Vladi Nowakowski

Nach fast auf den Tag genau zwanzig Jahren hat Rainer Helfen den Stab an seinen Nachfolger Norbert Bischof übergeben, den der Gemeinderat in seiner ersten Sitzung einstimmig zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Jünkerath gewählt hat. Helfen, der seine 147. Sitzung leitete, mahnte den Gemeinderat vor der Abstimmung zur Verantwortung: „Die Wahl des Bürgermeisters stand noch nie auf der Tagesordnung einer Jünkerather Ratssitzung. Ich hoffe, dass wir heute eine Lösung finden. Falls nicht, wird uns die Verbandsgemeinde verwalten. Das muss ja nicht sein.“

Intern hatte sich vor Tagen Norbert Bischof dazu bereit erklärt, den Chefposten zu übernehmen – als  einziger Kandidat.

Bischof, 55 Jahre alt und Landesforstbeamter, ist seit 20 Jahren Gemeinderatsmitglied und wird nach einer geheimen Wahl, die  einstimmig ausfällt, zum neuen Bürgermeister der Ortsgemeinde Jünkerath ernannt. Da solch ein Prozedere nicht alltäglich ist, sind bei der Sitzung zur Unterstützung und als Wahlbeobachter Verbandsgemeindebürgermeister Hans Peter Böffgen und Arno Fasen aus der Verwaltung der VG Gerolstein zugegen.

Mit einigen Abschiedsworten zog  Rainer Helfen eine Bilanz seiner 20-jährigen Amtszeit und bedankte sich vor allem bei allen jetzigen und ausgeschiedenen Ratsmitgliedern, die neben vielen Bürgern Jünkeraths ebenfalls zur seiner Verabschiedung gekommen waren.

„Unser großes Plus war es immer, dass wir einstimmig und geschlossen hinter all den Projekten für die Gemeinde gestanden haben“, hob Helfen hervor Dies sei nicht selbstverständlich, ebenso wenig wie die der große Rückhalt seitens der Verwaltung, des Rates und der Beigeordneten, die er hatte, sagte Helfen. „Ja – und es hätte manches schneller gehen können“, erwähnte der scheidende Bürgermeister im Hinblick auf die Umgestaltung des Jünkerather Bahnhofs, dem in den vergangenen Jahren größten Vorhaben der Gemeinde. „2003 haben wir das Projekt angestoßen, 2015 und 2016 erfolgten die Umbauarbeiten, und auf eurer heutigen Tagesordnung steht immer noch die Frage nach einer Neugestaltung der Bahnhofsstraße. Eine Bitte: Unterstützt euren Bürgermeister nach Kräften.“

 In naher Zukunft stünden weitere wichtige Aufgaben an: „Die Erweiterung der Kindertagesstätte, eine Sanierung des historischen Bahnhofsgebäudes, die „Aktion blau“, die Renaturierung der Kyll und darüber hinaus einige Straßen, die auf Erneuerung warten.“

Damit ging Rainer Helfen unter viel Applaus von der öffentlichen Bühne, sein Nachfolger Norbert Bischof betrat sie mit Dank für den Vertrauensvorschuss. „Ich nehme das Amt mit Stolz an“, sagt der neue Bürgermeister. „Wir haben in den kommenden Jahren  richtig viel vor. Wenn es im Gemeinderat genauso gut läuft, wie in der Vergangenheit, dann wird alles gut.“ Der Gemeinderat gestalte in Jünkerath den Lebensmittelpunkt für diese und die kommenden Generationen, sagte Bischof. Daher rühre auch seine Entscheidung, als Bürgermeister zu kandidieren: „Da wo man lebt, sollte man sich engagieren.“

Im Anschluss zur Sitzung hat Rainer Helfen eine Abschiedsparty geschmissen, rund 100 Bürger der Gemeinde feierten mit. So richtig konnte der nun ehemalige Bürgermeister nicht vom Bahnhof lassen: Die nicht mehr benötigte Wahlurne hatte er zu einer Spendenbox umgebaut und sammelte Geld für einen Defibrillator, der am Bahnhofsgebäude angebracht werden soll.

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