MJC schwört auf den Jugendstil

Rund 250 Besucher haben das erste Heimspiel der besten Amateurmannschaft der Basketballer der DJK/MJC Trier in der 1. Regionalliga Südwest verfolgt. Trotz der 71:84-(40:46)-Niederlage gegen den TuS Treis-Karden bot das junge Team von Trainer Josip Bosnjak eine starke Leistung.

 MJC-Center Kilian Dietz (links) hat gegen Treis-Kardens lange Garde einen schweren Stand. Sein Team unterliegt am Ende im Mosel-Duell der Regionalliga mit 71:84. TV-Foto: Uli Kaurisch

MJC-Center Kilian Dietz (links) hat gegen Treis-Kardens lange Garde einen schweren Stand. Sein Team unterliegt am Ende im Mosel-Duell der Regionalliga mit 71:84. TV-Foto: Uli Kaurisch

Trier. In der Regionalliga wimmelt es nur so von Profis und Halbprofis aus anderen Ländern. Die MJC hat mit Michael Oluwaseyi Ayodele nur einen Akteur, der keinen deutschen Pass besitzt. Der Nigerianer spielte zuvor in Ungarn in der zweiten Liga und will jetzt in der Moselmetropole studieren. Für Bosnjak, der dem Personal-Trend der Liga konsequent trotzt, ist der 22-Jährige ein Rohdiamant, der gleich in seinem ersten Spiel andeutete, dass er eine große Verstärkung werden kann. Von der Altersstruktur passt er ohnehin ins Raster. Er ist mit 22 Jahren der zweitälteste Akteur im Kader, hinter Alexander Goolsby, der in ein paar Tagen 23 wird.

Ein Großteil des Teams hat unter Bosnjak schon in Bernkastel-Kues oder in der NBBL gespielt und wurde mit ihm deutscher U-18-Pokalsieger 2008. "Ich arbeite gerne mit jungen Spielern", sagt "Joppe", der schon über viele Jahre nachgewiesen hat, dass er das auch gut macht. Richtig weh getan hat dem Team, dass es mit Frederik Henningsen und Aaron Henrichs im Sommer die beiden vielleicht wichtigsten Spieler verloren hat. Henningsen war der Topscorer, Henrichs der Allrounder, der beste Verteidiger des Teams und unbestritten auch Bosnjaks Lieblingsschüler. Dazu zog sich noch Routinier Jens Holzhäuser in die zweite Mannschaft zurück.

Gegen Treis-Karden stand der Talentschuppen auf verlorenem Posten. "Wir hatten niemand, der in der Lage war, Harley Fuller zu stoppen", sagt Bosnjak. Der Guard des TuS lief zu überragender Form auf, markierte 26 Punkte und lieferte zwölf Assists und sieben Rebounds ab. Entscheidend für die Niederlage war das dritte Viertel, (11:23). Beeindruckend war dann aber, dass sich das Team nochmals zurückkämpfte und auf acht Punkte (63:71) dran war. Es folgte die entscheidende Szene: Gegen Ayodele wurde in der Offensive ein Schrittfehler gepfiffen, aus dem Gegenangriff machten die Gäste drei Punkte. "Wir brauchen noch ein paar Wochen, bis sich das neue Team eingespielt hat", sagt Bosnjak, "aber ich habe volles Vertrauen in den Kader. Die Jungs werden noch für manche Überraschung sorgen."

Eine Überraschung war auch die Anwesenheit von TBB-Cheftrainer Henrik Rödl. Bosnjak: "Das war für uns alle ungewohnt. Und so manchem meiner Jungs hat auch die Hand gezittert."

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