"Veilchen" blühen nach der Pause

Die TBB Trier hat am ersten Bundesliga-Spieltag Lehrgeld zahlen müssen: Für das neuformierte Team war am Sonntag beim 46:70 (30:32) im Heimspiel gegen Göttingen nichts zu holen. Ein schwaches drittes Viertel entschied die Partie frühzeitig zugunsten der Gäste.

Trier. Zwei Minuten vor Schluss, TBB-Cheftrainer Henrik Rödl steht mit verschränkten Armen an der Seitenlinie, verharrt einige Sekunden. Das erste Spiel der Saison ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorbei, aber schon lange entschieden. Göttingens Waleskowski hat gerade das 68:46 gemacht. In der Arena: Stille. Nur einige mitgereiste Fans der "Veilchen" singen. Unter den 3000 TBB-Fans wird sich der eine oder andere Gedanken machen: Nach der Pause war die TBB ohne jede Chance. Verunsichert, ideenlos, offensiv praktisch nicht vorhanden.

Nur 16 Trierer Punkte in der zweiten Halbzeit



In der ersten Halbzeit hatten die Trierer die Partie noch offen gehalten. Aber dann machte Göttingen ernst. Die TBB machte in der zweiten Halbzeit gerade mal 16 Punkte. Viel zu wenig, auch wenn Rödl vor zu großen Erwartungen gewarnt hatte. Man stünde noch am Anfang. Göttingen gehört zu den Topteams der Liga.

Pfiffe gab es nach dem deftigen 46:70 nicht für das TBB-Team. Aber ein Mutmacher war diese zweite Halbzeit sicher auch nicht. "Uns hat einfach die Aggressivität gefehlt, wir haben auch nicht viel getroffen", analysierte Oskar Faßler.

Rödl beorderte Dru Joyce, Barry Stewart, Philip Zwiener, Dragan Dojcin und Maik Zirbes in die Startformation. Eine große Rotation gehört bei Henrik Rödl zum Konzept. Schon in der ersten Halbzeit kamen zehn Spieler zum Einsatz.

Auffälligster Trierer war Aufbauspieler Joyce, der zur Halbzeit elf Punkte auf dem Konto hatte und auch am Ende bester Schütze war (15 Punkte). Nach nervösem Start (0:7) kam die TBB besser in die Gänge. Beim 28:28 durch Joyce glichen die Trierer zum ersten Mal aus. Mit der neuen Dreier-Distanz - die Linie wurde in der BBL um einen halben Meter nach hinten gesetzt - hatten beide Teams Probleme.

In der Halbzeit war TBB-AG-Aufsichtsratschef Ralph Moog noch vorsichtig optimistisch. "Man sieht, dass die Jungs allesamt kämpfen." Kampf allein reichte aber nicht.

Die zweite Hälfte begann wie die erste - von Trierer Seite aus nervös. Die Göttinger nutzten diese Schwächephase nun gnadenlos aus und schraubten die Führung auf 48:32 (17.). Die TBB-Spieler fanden nur selten den Weg unter den Korb, in der Offensive fehlten die Ideen.

Aus der Distanz klappte, wie schon in der ersten Halbzeit, fast nichts. Im Schlussviertel setzte sich das fort.

Jetzt zwei Heimspiele in Folge



Für die TBB geht es in der Liga mit zwei Heimspielen weiter (gegen Tübingen und den Mitteldeutschen BC). Das für den kommenden Sonntag angesetzte Auswärtsspiel in Berlin muss verlegt werden, weil die Berliner nach dem Erreichen der dritten Qualifikationsrunde in der EuroLeague auf europäischer Bühne gegen Charleroi antreten müssen.

TBB Trier: Joyce 15, Faßler 7, Zwiener 5, Dojcin 5, Zirbes 4, Clay 4, Stewart 2, Bynum 2, Evans 2, Picard 0

Zuschauer: 3021 - Viertelstände: 12:17, 30:32 (Halbzeit), 40:58, 46:70.

Weitere Ergebnisse:

Eisbären Bremerhaven - Giants Düsseldorf 96:70 (50:36), LTi Gießen 46ers - Telekom Baskets Bonn 75:70 (36:34), EWE Baskets Oldenburg - Skyliners Frankfurt 70:67 (31:39), Tigers Tübingen - Phoenix Hagen 76:89 (33:36), EnBW Ludwigsburg - Artland Dragons 55:70 (31:31), Brose Baskets Bamberg - ratiopharm Ulm 70:59 (34:28), Phantoms Braunschweig - BBC Bayreuth 68:61 (34:23), Alba Berlin - Mitteldeutscher BC verlegt.

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