Stürmische Zeiten bei Eintracht Trier

Eintracht Trier bemüht sich in der Fußball-Regionalliga, wieder in die Spur zu kommen. Das Team macht seit der Beurlaubung des ehemaligen Trainers Mario Basler Fortschritte, wenn auch im Schneckentempo. Was macht eigentlich der Ex-Coach?

 Welch ein Kontrast: Beim DFB-Pokal-Sieg gegen Arminia Bielefeld im September 2009 strahlen die Trierer Fans und das neue, große „Eintracht macht stark“-Transparent im Moselstadion um die Wette (Foto links). Rund sechs Monate später ist von der Herrlichkeit nicht mehr so viel zu spüren. Sturmtief Xynthia hat sein Übriges dazu getan, dass das Banner nurmehr ein trauriges Bild abgibt. TV-Fotos: Archiv/Hans Krämer, Mirko Blahak

Welch ein Kontrast: Beim DFB-Pokal-Sieg gegen Arminia Bielefeld im September 2009 strahlen die Trierer Fans und das neue, große „Eintracht macht stark“-Transparent im Moselstadion um die Wette (Foto links). Rund sechs Monate später ist von der Herrlichkeit nicht mehr so viel zu spüren. Sturmtief Xynthia hat sein Übriges dazu getan, dass das Banner nurmehr ein trauriges Bild abgibt. TV-Fotos: Archiv/Hans Krämer, Mirko Blahak

 Mario Basler. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Mario Basler. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Trier. (bl) Das 1:1 beim SC Verl am Dienstagabend bedeutete Triers viertes Remis im fünften Spiel seit dem Trainerwechsel. Nachdem Mario Basler gehen musste, nahm Nachfolger Reinhold Breu einschneidende Veränderungen vor. Vier Spieler sowie die beiden Co-Trainer gehörten fortan nicht mehr zum Team. Die Geschassten lecken mehr oder weniger ihre Wunden (siehe Bericht links). Ex-Trainer Mario Basler (41) gibt sich im Interview mit TV-Redakteur Mirko Blahak inzwischen wieder recht gelöst — auch wenn er die Trennung offensichtlich noch nicht ganz überwunden hat.

Was haben Sie seit Ihrer Beurlaubung gemacht?

Basler: Ich bin ja Mitbesitzer des Pferderennstalls Catch Glory. Ich habe mich auf unserem Gestüt in der Nähe Straubings erst mal ein bisschen erholt. Derzeit bin ich bis Sonntag zum Golfen mit ein paar Freunden in der Türkei.

Haben Sie die Entlassung inzwischen verkraftet?

Basler: In den ersten Tagen hat es schon geschmerzt, weil es für mich überraschend kam. Ich dachte, das Vertrauen des Vorstands zu haben. Aber manchmal werden die Worte doch nicht so eingehalten, wie sie zuvor ausgesprochen wurden.

Ihr Vertrag läuft noch bis Sommer 2012. Der Eintracht-Vorstand hofft, dass Sie schon bald dank eines neuen Jobs von der Gehaltsliste fallen. Gibt's denn schon Angebote?

Basler: Im Moment will ich entspannen. Ich lasse alles auf mich zukommen. Bislang habe ich kein Angebot bekommen. Die Eintracht muss sich aber keine großen Gedanken machen. Mein Vertrag ist dank der erzielten Pokal-Einnahmen sowie des Geldes aus dem von mir vermittelten Sponsoring-Engagement des Wettanbieters digibet schon bezahlt.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage der Eintracht?

Basler: Es gab im Zuge meiner Beurlaubung einige personelle Veränderungen — im Kader und bei den Co-Trainern. In der Tabelle hat die Mannschaft bislang keinen Sprung nach vorne gemacht. Aber es sind ja noch ein paar Spiele Zeit, um die nötigen Punkte zu holen.

Mich ärgern allerdings die Aussagen meines Nachfolgers Reinhold Breu, der nach dem 0:1 in Bonn sagte, endlich würde die Eintracht kein Langholz mehr spielen. Das war gegen mich gerichtet. Als er Cheftrainer wurde, hat er auf einmal all das für schlecht befunden, was er vorher als Co-Trainer mitabgesegnet hat.

In der Torwart-Frage zum Beispiel sagte auch er, dass Assen Alexov momentan die Nase vorne habe. Auch den freigestellten Spielern hat er eine gute Winter-Vorbereitung attestiert.

Aber okay, ich sehe das inzwischen etwas entspannter. Kurz nach meiner Beurlaubung bekam ich einen Anruf von einem Trainer, der zu mir sagte: "Jeder gute Trainer wird irgendwann einmal beurlaubt."

Welcher Trainer war das denn?

Basler: Das sage ich Ihnen nicht.

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