Standards sind Trumpf

Schon die 2:4 (0:2)-Niederlage gegen den FSV Salmrohr an sich ist für den SV Dörbach im Salmtal-Derby bitter genug gewesen. Nach dem Schlusspfiff kam noch ein dicker Wermutstropfen hinzu. Regisseur Mike Gaugler erlitt einen Armbruch und muss operiert werden.

 Umkämpfte Partie mit vielen Toren: der Dörbacher Clemens Göpel (links) gegen Salmrohrs Markus Bauer. TV-Foto: funkbild

Umkämpfte Partie mit vielen Toren: der Dörbacher Clemens Göpel (links) gegen Salmrohrs Markus Bauer. TV-Foto: funkbild

Dörbach. Obwohl alle Treffer aus Standards entstanden, lieferten beide Mannschaften auch spielerisch eine gute Partie. Beide traten den Beweis an, dass sie stärker einzuschätzen sind als in der vergangenen Spielzeit. Zwei Szenen machte Dörbachs Trainer Harry Koch als Knackpunkt für die Niederlage aus: "Die vergebene Chance von Patrick Noske kurz vor dem Wechsel und das unnötige Foul, das zum 2:3 durch Dino Toppmöller führte." Noske hatte unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff nach Pass von Michael Blang den Ball nicht getroffen. Koch: "Wenn wir mit 1:2 in die Pause gehen, dann wäre die Partie wohl gekippt."

Bis dahin hatten die Gäste das Derby bestimmt, lediglich bei einem Freistoß-Aufsetzer von Mike Gaugler, den der an diesem Tag unsichere FSV-Schlussmann Kieren abprallen ließ, setzte Dörbach einen Akzent. In der 13. Minute hatte Tobias Baier nach Pass von Alexander Adrian die Doppelchance zur Führung, dann Adrian selbst (18.), der aber verzog. Nach einer guten halben Stunde fiel dann die Führung nach einem Freistoß von Matthias Fischer, den Andreas Hesslein aus 12 Metern mit dem Kopf ins Netz wuchtete. Nach einem Seitfallzieher von Dino Toppmöller (37.) fiel kurz danach das 0:2, das Julian Hohns nach einer zu kurzen Abwehr aus 20 Metern per Vollspann erzielte. Dörbach kam bissig aus der Kabine, so wie Salmrohrs Trainer Robert Jung es erwartet hatte. Mike Gaugler nahm mehr und mehr das Spiel in die Hand. Eine Gaugler-Ecke verwandelte Patrick Noske zum 1:2 (59.), und dann verwandelte Ruben Müller sogar eine Ecke direkt ins kurze Eck. Die Partie stand jetzt auf der Kippe. Der nach einer gerade überstandenen Lungenentzündung noch sichtlich geschwächte Dino Toppmöller stellte dann die Weichen für die Jung-Elf auf Sieg. Aus 22 Metern abgefeuert, landete sein Freistoß im Netz.

Wenig später verlängerte Hesslein eine Ecke von Markus Bauer per Fuß zum 2:4. Eine Minute vor dem Abpfiff brach sich Gaugler dann den Arm. Hesslein: "Mike kniete auf dem Boden, als ich am Ball vorbeigetreten und seinen Arm getroffen habe. Es war keine Absicht, und es tut mir sehr leid für ihn." Jungs Urteil: "Wir waren insgesamt einen Tick besser. Deshalb geht der Sieg in Ordnung." Koch hätte ein Remis "als gerechtes Ergebnis" angesehen.

SV Dörbach: Ringelstein - Weirich, Spreier, Prüm, Schröder (85. Roderich) - Göpel, Müller, Gaugler, Diederichs (46. Loos) - Noske, Blang

FSV Salmrohr: Kieren - Fischer, Hohns, Hesslein, Schraps - Adrian (53. Ewald), Meschak - Souza (62. Köhler), Bauer (88. Bösen) - D. Toppmöller, Baier

Tore: 0:1 (34.) Hesslein, 0:2 (38.) Hohns, 1:2 (59.) Noske, 2:2 (72.) Müller, 2:3 (80.) Toppmöller, 2:4 (86.) Hesslein

SR: Fochs (Daun) - Z: 650

Meinung

Kein Tag für die Heimteams

Die ganz großen Überraschungen blieben am ersten Spieltag der Rheinlandliga aus. Wenig zu jubeln hatten generell die Gastgeber, denn von 27 zu vergebenden Punkten blieben bei zwei Heimsiegen und zwei Remis nur acht in heimischen Gefilden. Von den Neulingen gewann nur Linz - und das sehr deutlich mit 3:0 gegen Mülheim. Die lokalen Aufsteiger aus Tarforst und Schweich standen dagegen trotz ansprechender Leistungen mit leeren Händen da. Die Rekordkulisse des ersten Spieltages und womöglich der Saison lieferte das Salmtalderby zwischen Dörbach und Salmrohr. Selbst Dörbacher Dauerfans konnten sich an einen Besuch dieser Größenordnung nicht erinnern. Im Spiel des Jahres setzte es allerdings eine 2:4-Niederlage. Viel schmerzhafter, im wahrsten Sinn des Wortes, ist aber der Armbruch von Mike Gaugler. Der Dörbacher Regisseur muss operiert werden und wird wochenlang ausfallen. Solche Hiobsbotschaften kennt Trainer Harry Koch zur Genüge.

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