Auch in Oldenburg grüßt das Murmeltier

Oldenburg · Die Trierer Miezen haben nun eineinhalb Wochen Zeit, die Köpfe nach der vierten Niederlage in Folge freizubekommen. Am Sonntag war die MJC beim 23:44 bei Pokalsieger VfL Oldenburg erneut chancenlos. Am 10. Oktober gegen Weibern müssen Punkte her.

Oldenburg. Vier Niederlagen waren erwartet worden. Vier Niederlagen, die nicht allzu knapp werden würden, waren zu befürchten. Aber dass die Trierer Handball-Miezen ihr "Quartett" gegen die vier besten Mannschaften der Bundesliga am Ende mit einer Tordifferenz von -71 abschließen würden, hatten selbst die größten Zweifler nicht für möglich gehalten. Jörn Ilpers Bilanz nach den Partien gegen Erfurt, Leipzig, Buxtehude - und nun gestern in Oldenburg: "Ich bin froh, dass es vorbei ist. Eigentlich geht für uns jetzt erst die Saison los."
Auch beim weiter verlustpunktfreien VfL gab es beim 23:44 wieder über 40 Gegentore, 172-mal schlug der Ball in den vergangenen vier Partien hinter den meist chancenlosen MJC-Torfrauen ein. Wie schon am Mittwoch gegen Buxtehude war die Messe beim Pokalsieger schnell gelesen. Bereits zur Halbzeit führte der VfL mit 21:10, im Endeffekt war das gesamte Spiel eine Partie Oldenburg gegen eine Ex-Oldenburgerin - denn wie schon in allen Spielen zuvor ging Gefahr nur von Carolin Schmele aus. Auch das Debüt der neuverpflichteten Serbin Miroslava Jelicic änderte nichts an der Deutlichkeit. "In der Abwehr war es okay, im Angriff muss sie sich noch integrieren", meinte Miezen-Trainer Ilper, der die gleichen Fehler wie zuletzt bemängelte: im Angriff zu viele Fehler, dann nicht schnell genug zurückgelaufen und schließlich viel zu viele einfache Tore kassiert.
Und nicht nur der Spielverlauf war analog, auch die Kräfteverhältnisse waren wieder ähnlich verteilt. Oldenburg war individuell stärker, viel kaltschnäuziger vor dem Tor, eingespielter und hatte einfach mehr Alternativen. Trier war immer den berühmten Schritt langsamer, in der Abwehr zu weit weg vom Gegner.
Das einzig Gute an diesem fünften Spieltag war die Tatsache, dass keiner der vermeintlichen Konkurrenten um den Klassenerhalt punktete. Der nächste Gegner aus Weibern - mit der Ex-Miezen-Trainerin Ildiko Barna und zahlreichen früheren Trierer Spielerinnen - verlor zu Hause gegen Leverkusen und ist mit 2:8 Zählern punktgleich mit den Miezen. Am Mittwoch, 10. Oktober, kommt es in der Arena zum Showdown im Derby. "Bis dahin werden wir unsere Wunden geleckt und uns intensiv vorbereitet haben", hofft Ilper. Aufsteiger Metzingen hat drei Punkte auf dem Konto - und ganz düster sieht es für die weiter punktlosen Mannschaften aus Bad Wildungen und Göppingen aus.
Derweil wurde das Zweitrundenspiel der Miezen im DHB-Pokal terminiert. Die MJC gastiert am Freitag, 26. Oktober (20 Uhr), beim Zweitligisten TV Nellingen.

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