Miezen-Motto: Aufgeben gilt nicht!

Trier · Mit 2:16 Punkten sind die Miezen Vorletzter, nach der Heimniederlage gegen Rosengarten macht sich Abstiegsangst breit. Doch die Spielerinnen haben die Hoffnung auf die Wende nicht aufgegeben.

(BP) Die Musik klingt ungewöhnlich leise aus dem CD-Player, bei den Spielerinnen ist jegliche Freude aus den Gesichtern verschwunden, es wird kaum geredet beim Aufwärmen der Trie rer Miezen beim Dienstagstraining. Zu tief sitzt der Stachel der Enttäuschung nach der 27:32-Heimniederlage gegen Aufsteiger Rosengarten, dem abermals gescheiterten Versuch, sich im Bundesliga-Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen.

"Man muss doch nur in die Gesichter schauen, das sagt doch alles. Ich bin immer noch richtig geschockt und enttäuscht. Dieses Spiel wird mich noch beschäftigen", meint Routinier Jana Arnosova. Vielleicht lag es auch an der "intensiven" Traineransprache zum Trainingsstart, die die Stimmung weiter abkühlte. "Jede muss in den Spiegel schauen und sich fragen, ob ihre Einstellung gestimmt hat", übt Arnosova Selbstkritik. Aber trotz der betrübten Gesichter spricht noch niemand von Resignation beim Vorletzten. "Wir lassen die Köpfe natürlich nicht hängen, es ist ja noch nicht einmal die Hälfte der Saison vorbei", meint Linksaußen Megane Vallet: "Aufgeben gilt nicht."

Aber Gründe für den fatalen Rückschritt nach den guten Leistungen gegen Blomberg und Buxtehude findet keine Mieze: "Unerklärlich", meint Vallet. "Wenn wir das wüssten, wären wir weiter", sagt Arnosova. "Wir haben gut angefangen, sind dann aber völlig eingebrochen. Es war sicherlich auch eine Frage der Einstellung", lautet ein Erklärungsversuch der Französin Vallet.

Nach acht Niederlagen in neun Spielen haben die Miezen noch eine Chance auf Punkte vor der EM-Pause - am Samstag beim Drittletzten Frankfurt/Oder (siehe Extra). "Das müssen wir gewinnen, egal wie", versucht Arnosova Optimismus zu versprühen: "Irgendwann müssen wir ja anfangen zu punkten."

Von Sonntag bis einschließlich 29. Dezember (Start der Rückrunde in Leverkusen) haben die Miezen dann Zeit, sich neu zu besinnen, neu einzuspielen und ihr Siegergen wiederzufinden, ohne dass es eng wird im Abstiegskampf. Ob bis Weihnachten der lang ersehnte Neuzugang verpflichtet wird, steht noch in den Sternen. Wie schon seit mehreren Monaten heißt es vom Vorstand lediglich: "Wir sind in Gesprächen."

Und in der Pause, in der Trainer Thomas Happe neben der Physis auch die Psyche aufrichten muss, wird Willemijn Karsten fehlen, sie steht im EM-Kader der Niederlande. Und um ein Haar wäre auch der zweite Stützpfeiler der Miezen nicht in Trier gewesen: Doch Jelena Popovic sagte dem serbischen Verband für die EM ab, um sich auf die MJC zu konzentrieren.

Extra

Nächster Gegner: Der FHC Frankfurt/Oder rangiert mit 4:16 Zählern als Drittletzter nur zwei Punkte vor den Miezen. Die Brandenburgerinnen haben große Verletzungsprobleme und stehen überraschend im Keller. Gegen Schlusslicht Bietigheim sowie Göppingen gab es Remis, der einzige Sieg gelang gegen Blomberg. Mit einem Sieg wäre Trier punktgleich mit dem FHC, der letzte Auswärtssieg in Brandenburg datiert allerdings aus der Saison 2002/2003. (BP)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort