Gesa Krauses letzter Lauf vor der Babypause Gut gefühlt und ein Strahlen im Gesicht

Trier · Gesa Krause hat ihren letzten Wettkampf vor der Geburt ihres ersten Kindes genossen - und musste sich zurückhalten. Was die zweimalige Europameisterin vom Verein Silvesterlauf Trier plant.

 Gut gefühlt hat sich die zweimalige Europameisterin Gesa Krause bei ihrem letzten Wettkampf vor der Babypause.

Gut gefühlt hat sich die zweimalige Europameisterin Gesa Krause bei ihrem letzten Wettkampf vor der Babypause.

Foto: Holger Teusch

Kurz durchzuckte Gesa Krause am Silvesternachmittag der Wettkampfehrgeiz: „Am Ende habe ich eine kleine Gruppe eingeholt und kurz überlegt die zu übersprinten“, erzählt die 30-Jährige vom Verein Silvesterlauf Trier. Doch schnell siegte die Vernunft: „Ich habe mir gesagt, es ist egal, ob ich jetzt 16. oder 20. werde, ich will das gut zu Ende bringen.“

Nicht ans Limit gehen, ihren letzten Wettkampf für die kommenden Monate genießen, dass war für die Olympia-Fünfte über 3000 Meter Hindernis im Sparkassen-Elitelauf über 5 Kilometer. Und das ist Gesa Krause gelungen. „Ich konnte jederzeit sehen, was die Zuschauer machen. Das Schöne war, ich hatte immer ein Strahlen im Gesicht“, sagt sie. „Ich hatte den Silvesterlauf selten so schön in Erinnerung!“ Auch von ihrer Zeit von 17:31 war Krause am Ende positiv überrascht. „Einen 3:30iger-Schnitt pro Kilometer hätte ich mir nach den letzten Wochen nicht zugetraut.“

Denn planbar wie gewohnt ist ihr Training nicht mehr. „Seit Schwangerschaft gibt es Tage, an denen ich total in den Seilen hänge und mir das Gefühl nicht nach Sport ist“, erzählt Krause. Dann lässt sie Training auch mal Training sein. Einen Lauf habe sie kürzlich nach zwei Kilometern abgebrochen. „Wenn sich das nicht gut anfühlt, dann lasse ich es“, sagt sie.

Das bedeutet auch besondere Anforderungen an ihren Trainer Wolfgang Heinig. „Ich habe weiterhin einen Plan von Wolfgang, der mir aber viele Freiheiten gibt.“ Zwar hat Heinig auch schon seine Ehefrau Katrin Dörre-Heinig während deren Schwangerschaft (mit der Silvesterlauf-Siegerin Katharina Steinruck, geborene Heinig) betreut, diese Pläne könne man nach drei Jahrzehnten aber nicht einfach übernehmen. Wichtig ist der enge, täglich Austausch.

Krauses Ziel ist es auch in der Schwangerschaft fit zu bleiben. „Ich habe mit Müttern gesprochen, die haben gesagt, sie hätten noch am Tag vor der Entbindung auf dem Crosstrainer gestanden“, erzählt sie. Den Laufumfang werde sie bestimmt reduzieren müssen und auf Schwimmen, Aquajogging, Rad fahren oder Crosstrainer umsteigen müssen. „Wenn ich irgendwann auch nur noch Spazierengehen kann, ist das auch okay“, sagt sie. Das Tempo, dass sie beim Silvesterlauf gelaufen sei, ohne ans Limit zu gehen, habe ihr aber auch bewusst gemacht, dass sie momentan ab und zu noch schneller laufen kann.

Gesa Krause wäre nicht Gesa Krause, wenn sie nicht schon einen Plan für die Zeit nach der Geburt ihres ersten Kindes voraussichtlich im Frühsommer habe. „Wünschenswert wäre es, wenn ich im Oktober mit meiner Trainingsgruppe in die neue Saisonvorbereitung einsteigen könnte“, erzählt sie. Dass es bis dahin ein weiter Weg sein wird, ist der deutschen Rekordlerin über 3000 Meter Hindernis (9:03,30 Minuten) allerdings bewusst: „Ich werde wohl im Stadion mit 100 Meter Laufen und 100 Meter Gehen anfangen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort