Fastnachtslauf Ein Hühnerkopf und andere bunte Läufer (Fotos)
Ellscheid · 139 meist kostümierte Läufer nahmen am zweiten Fastnachtslauf in Ellscheid teil. Nicht nur sportlich, auch für die Kostüme war die Crosslaufstrecke ein Herausforderung.
Der Wind konnte noch so viel Nieselregen über die Eifelhöhen wehen, kalte Ohren bekam Christian Reck definitiv nicht. Der 41-Jährige hatte sich beim sogenannten Fastnachts(a)laaf in Ellscheid (Vulkaneifelkreis Daun) mit einem überdimensionalen Plüsch-Hühnerkopf kostümiert. Den Kopf unter zentimeterdicker Isolierung wurde es für Reck trotz T-Shirt und kurzer Hose ein schweißtreibender Lauf über 3,5 Kilometer.
Insgesamt 139 Läufer nahmen trotz der ungemütlichen und kostüm-unfreundlichen Witterung zur Mehrzahl verkleidet am Fastnachtslauf teil, den der Verein Vulkanläufer in Kooperation mit der Ellscheider Laufschule Schritt für Schritt zugunsten der Nestwärme organisierte. Rund 500 Euro kamen so für den ambulanten Kinderhospizdienst zusammen.
Es kamen zwar nur knapp halb so viele, wie bei der Premiere (286), Organisationsleiterin Inge Umbach zeigte sich trotzdem zufrieden: „Die Stimmung war klasse. Bedenken muss man auch, dass letztes Jahr keine Fastnachtsumzüge stattfanden. Diesmal hatten wir in Mehren und Darscheid direkt vor der Haustür.“ Das machte sich besonders in den drei Kinderläufen bemerkbar, an denen statt 100 nur knapp halb so viele Mädchen und Jungen teilnahmen.
Auch wenn viele Läufer kostümiert liefen, die Schnellsten vertrauten meist auf ihr konventionelle Sportkleidung. Ausnahme Monika Hübner (Parksauna Trier/38:28): Die 57-Jährige hatte ein komplett schwarzes Laufdress herausgesucht, sich das Gesicht dunkel gefärbt und ein Baströckchen übergestreift. Wären ihr Marion Haas (LG Meulenwald Föhren/41:44) und Andrea Emmerichs (LG Vulkaneifel/42:17) nicht auf den Fersen gewesen, Hübner hätte in dieser Kostümierung wohl noch ein Tänzchen auf dem rutschigen Laufparkett gewagt. Anders als bis 2016 beim Fastnachtslauf in Wasserliesch, führen die Strecken der Ellscheider Nachfolge-Veranstaltung überwiegend durchs - diesmal matschige - Gelände. Das machte die Auswahl von Kostümen noch einmal schwieriger.
Bei den Männern setzte sich über rund sieben Kilometer der Schweicher Markus Krempchen (Athletic Perl/29:48) gegen Lukas Denis (32:12) und André Räder (Jugendhof Wolf/34:35) durch. Krempchen war zuvor bereits Dritter auf der halb so langen Mitteldistanz geworden. Der 50-Jährige (14:39) musste sich den mehr als drei Jahrzehnte jüngeren Matthias Simon (14:21) und Jonas Teusch (14:33, beide PSV Wengerohr) geschlagen geben. Bei den Frauen verhinderte Lisa Wihl vom LT Schweich (16:19) einen Doppelsieg des PSV Wengerohr durch Ann-Sophie Simon (18:20) und Eva Engel (20:41).