Stammzellenspender vom SV Gerolstein Lars Rosch: Lebensretter im Handballtrikot

Gerolstein · Der Rückraumspieler ist als Stammzellenspender infrage gekommen. Nun hofft er, einem 30-jährigen Italiener, der an Leukämie erkrankt ist, entscheidend geholfen zu haben.

 Handballer Lars Rosch bei der Stammzellenentnahme. Zellen des Gerolsteiners wurden einem 30-jährigen Italiener transplantiert.

Handballer Lars Rosch bei der Stammzellenentnahme. Zellen des Gerolsteiners wurden einem 30-jährigen Italiener transplantiert.

Foto: privat

Ein paar Tage körperliche Schlappheit und Müdigkeit. Das war‘s. Für Lars Rosch, Handballer des SV Gerolstein, waren die körperlichen Malaisen rund um eine Stammzellenentnahme nicht weiter der Rede wert. Sein Einsatz: ein kleiner Schritt. Für einen anderen Menschen könnte Roschs Engagement dagegen ein großer Schritt zur Rückkehr in ein normales Leben werden.

Stammzellen des Eifelers wurden einem 30-jährigen Italiener transplantiert, der an Leukämie (Blutkrebs) erkrankt ist. Rosch würde zum Lebensretter, wenn die Therapie von Erfolg gekrönt ist: „Ich hoffe, dass ich bald einen Genesungsstatus erfahre. Ich möchte wissen, dass ich helfen konnte.“

Dass ein hilfebedürftiger sogenannter ,genetischer Zwilling‘ identifiziert wurde, gleicht dem Auffinden einer Stecknadel im Heu. Denn Spender und Empfänger müssen in bestimmten Gewebemerkmalen möglichst genau übereinstimmen.

Ungefähr seit zwei Jahren steht Rosch als Spender bereit. Seit dem ist er in der Datenbank bei der DKMS gelistet. Rosch: „Ich habe im Rahmen von mehreren Sportveranstaltungen Typisierungsaktionen gesehen. Irgendwann habe ich mir dann gesagt: ,Ich mache das auch.‘ Also habe ich mir ein Kit für einen Wangenabstrich nach Hause liefern lassen. Nachdem meine eingeschickte Probe analysiert worden war, bekam ich einen Brief, dass ich nun registriert sei.“

Daraufhin passierte erstmal nichts. Bis Rosch, im Beruf Zimmermann, im vergangenen November einen Anruf bekam. „Ich war auf der Baustelle. Ich dachte zunächst, es ist ein Werbeanruf, bis es mir dann dämmerte, dass ich kontaktiert wurde, weil ich tatsächlich als Spender infrage komme.“

Dann ging alles recht fix. Rosch wurde um eine Blutprobe gebeten, um sicherzugehen, dass er wirklich der bestmögliche Spender für den Patienten ist – eine befreundete Krankenschwester übernahm die Blutentnahme. Letzte Restzweifel wurden so beseitigt. Rosch: „Es hat mich aus den Socken gehauen, dass ich wirklich passe.“ Im Januar folgte dann die Stammzellenspende.

Rosch, der seit seinem dritten Lebensjahr beim SV Gerolstein Handball spielt, appelliert aufgrund seiner Erfahrungen an jeden, der es machen kann, sich typisieren zu lassen: „Es ist ein besonderer Moment, wenn deine angebotene Hilfe dann tatsächlich benötigt wird.“

In seinem Umfeld hat Rosch schon mal direkt Nachahmer gefunden: „Mehrere Bekannte haben sich ein Registrierungskit nach Hause bestellt.“

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