Fußball „Wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange“

Wintrich · Erfolgreiche C-Liga-Fußballer, viel Begeisterung auch bei den Leichtathleten, und jede Menge Leute, die mit anpacken: Beim SV Wintrich läuft es weiter.

 In d er Leichtathletik ist der SV Wintrich traditionell stark. Hier fre  ut sich der Nachwuchs über das erworbene Goldene Sportabzeichen. Aufgrund der großen Nachfrage plant der Verein, eventuell weitere Leichtathletikgruppen zu gr ünden.

In d er Leichtathletik ist der SV Wintrich traditionell stark. Hier fre ut sich der Nachwuchs über das erworbene Goldene Sportabzeichen. Aufgrund der großen Nachfrage plant der Verein, eventuell weitere Leichtathletikgruppen zu gr ünden.

Foto: SV Wintrich

Der Fußball spielte über einige Jahre hinweg keine Rolle mehr beim SV Wintrich. Mitte 2020 gab es dann einen Neuanfang – und die Euphorie trägt den rührigen Club von der Mittelmosel immer noch. Sportlich und strukturell. Das von Uwe Schmitt und dem mitspielenden Jan Schmitgen gecoachte Team hat dank des 4:1-Erfolgs gegen C-II-Liga-Tabellenführer SV Blankenrath II im letzten Spiel vor der Winterpause den zweiten Tabellenplatz gefestigt und noch gute Aufstiegschancen. Abseits des Platzes verzeichnet der Verein unter Führung von Michael Hauth einen Mitgliederzuwachs. Wie der Vorsitzende berichtet, haben sich die Zahlen „sehr ordentlich entwickelt. Bei meiner Amtsübernahme im Sommer 2020 hatten wir etwa 160 Mitglieder, jetzt sind es 196“. Neben der Fußballabteilung unter Leitung von Max Kilburg sei auch die Leichtathletikgruppe mit Timo Holstein an der Spitze kontinuierlich gewachsen. Die aus zehn Mitgliedern bestehende Frauen-Gymnastikgruppe komplettiert das Sportangebot des SV Wintrich.

Was Hauth besonders freut, sind die 70 Kinder, die in der Leichtathletik aktiv sind. Darunter sind auch seine beiden Töchter. In Sachen Sportplatz-Entwicklung zeigt sich der Wintricher Vereinsboss außerdem zufrieden: „Die Anlage wird von unserer Greenkeeper-Gruppe gepflegt. Die Leichtathleten haben eine neue Aschenbahn bekommen. Zum Glück hatte das Juli-Hochwasser keine allzu großen Schäden auf dem Sportplatz verursacht.“ Im Winter werde in der Wintricher Sporthalle oder in der Halle in Bernkastel-Kues trainiert und gespielt.

Auch wenn die 100-Jahr-Feier des SVW schon zweimal wegen Corona verschoben werden musste, und ein neuer Anlauf für Sommer ’22 geplant ist, ist Hauth insgesamt sehr zufrieden. „Wir sind ein kleiner, entwicklungsfähiger Verein, der noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen ist. Wir wollen, dass die Mitgliederzahlen weiter steigen. Vielleicht werden wir noch mehr Leichtathletikgruppen ins Leben rufen. Über die Zukunft des Vereins ist mir jedenfalls nicht bange. Hier packen alle mit an.“

Besonders erfreut zeigt sich der Vorsitzende über die Fußballer, die in der Mosel-Kreisliga C-II Hunsrück stolze 34 Punkten in 15 Spielen gesammelt haben. Einer, der sich als Spielertrainer und Kapitän gut auskennt, ist Jan Schmitgen. „Das Klima und die Trainingsbeteiligung sind super, bei den Heimspielen sind wir noch ungeschlagen.“ Die vorhandene  Struktur lobt der 28-Jährige. „Bei uns gibt es flache Hierarchien, der sechsköpfige Mannschaftsrat entscheidet zusammen. Jeder kann seine Ideen einbringen, es gibt keinen Disput untereinander. Zudem auch die Ergebnisse passen.“ Das 4:1 gegen Blankenrath II war für Schmitgen das „beste Saisonspiel bislang. Die Jungs haben sich zerrissen, wir waren komplett überlegen. Dabei ist die Zweite von Blankenrath so gesehen ein gutes B-Ligateam. Das Match war richtungweisend und eröffnet uns für das Frühjahr die Chance, oben dran zu bleiben“.

Auf die Frage, ob man in Wintrich das Saisonziel („schönen Fußball spielen“), auch um eine tabellarische Aussage erweitern will, antwortet der Spielertrainer noch diplomatisch: „Ob es eine genaue Definition des Saisonziels gibt, hängt vom Start in die Rückrunde ab. Klar, wollen wir oben mitmischen. Ob die Spieler letztendlich den Aufstieg wollen, sollte er zustande kommen, müssen wir intern klären.“

Mit Mario Görgen, der in Morbach (Rheinlandliga) und Niederemmel (Bezirksliga) bereits Erfahrung auf höherem Niveau sammelte, sowie Benedikt Nau (FV Morbach/Monzelfeld II) und Johannes Braun (SV Gonzerath) hatten die Wintricher im Sommer nochmals hochkarätiges Personal dazu geholt. „Mario ist unser Motor im Mittelfeld, doch auch Bene und Johannes sind voll integriert und haben die meisten Spiele mitgemacht“, zeigt sich Schmitgen über die Neuen begeistert. Personalmangel gibt es bei den Schwarz-Weißen nicht. 34 Spieler umfasst der Kader, und alle bringen sich in die ehrenamtliche Arbeit mit ein, und auch die Spielerfrauen helfen. Dankbar sind sie alle dem langjährigen Vorsitzenden Helmut Görgen, der „grandiose Aufbauarbeit leistete“, so der einhellige Tenor.

Auch die Zuschauerzahlen sind für einen C-Ligisten bemerkenswert. So kommen im Schnitt 130 Besucher, bei den Derbys sogar um die 200. „Da sind viele Familien dabei. Die Leute pushen uns“, sagt Schmitgen. Mit Silke Himmes aus Brauneberg pfeift sogar eine Frau für den SVW. Schmitgen weiß um die große Begeisterung und hofft, den Schwung ins neue Jahr mit hinüberretten zu können. Weiter geht’s nach der Winterpause am 20. März, wenn das Gastspiel bei der SG Mittelmosel Mülheim-Brauneberg II auf dem Plan steht.

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