Fußball Erste Halbfinalteilnahme überhaupt

Zerf · Die SG Hochwald-Zerf zieht nach spätem Elfmetertreffer von Nils Hemmes erstmals in die Runde der letzten vier im Rheinlandpokal ein und trifft nun auf Trier-Bezwinger FV Engers.

 Gefeierter Held: Nils Hemmes (Zweiter von rechts) verwandelte den siegbringenden Strafstoß, den Spielertrainer Robin Mertinitz (rechts) herausgeholt hatte.

Gefeierter Held: Nils Hemmes (Zweiter von rechts) verwandelte den siegbringenden Strafstoß, den Spielertrainer Robin Mertinitz (rechts) herausgeholt hatte.

Foto: Michael Witt

Die 350 Zuschauer hatten sich bereits auf eine Verlängerung eingerichtet, als es im Rheinlandpokal-Viertelfinale zwischen der SG Hochwald-Zerf und der FV Hunsrückhöhe Morbach kurz vor Schluss noch 0:0 gestanden hatte. Dass es  nicht zur Verlängerung kam, hatte die SGH ihrem nie zu bremsenden Vorbereiter und Spielertrainer Robin Mertinitz zu verdanken, der einen Steckpass von René Mohsmann zum Tempodribbling gegen drei Morbacher Abwehrspieler und den heraus­eilenden Morbacher Schlussmann Leon Gerhards nutzte, und dann unsanft vom 21-jährigen Keeper von den Beinen geholt wurde. Nils Hemmes hämmerte den Strafstoß unter die Latte (87.) und sorgte für geradezu unbändigen Jubel im Lager der Vereinigten aus Zerf, Greimerath, Hentern und Lampaden.

Morbachs Trainer Thorsten Haubst zeigte sich ob des späten Gegentreffers enttäuscht: „Durch einen Elfmeter zu verlieren, und das so kurz vor einer möglichen Verlängerung, ist sehr bitter. Das Selbstvertrauen der Zerfer ist derzeit so groß, dass sie es vornehmlich in der zweiten Halbzeit auch gut gemacht haben.“ Haubst räumte aber auch ein, dass „wir nicht immer glücklich mit dem waren, was wir gemacht haben. Doch Hut ab vor der Leistung meiner Mannschaft, weil wir einige Leistungsträger ersetzen mussten“.

Tatsächlich hatten die Morbacher im ersten Durchgang die besseren Möglichkeiten. So wurde ein Schuss von Matthias Ruster zur Ecke geblockt, Maxi Schemers Flachschuss stellte kein Problem für SG-Torwart Jan Koltes dar, und auch Kapitän Sebastian Schell fand bei einem Schlenzer im 24-jährigen Schlussmann seinen Meister. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde Zerf aktiver: Nach Steilpass von Timo Mertinitz traf Tim Thielen nach einem Sprint über 35 Meter nur das Außennetz (44.).

Die Hausherren investierten zu Beginn des zweiten Durchgangs mehr in ihr Offensivspiel. Morbach offenbarte nun ein paar Lücken, in die Thielen und der bis dato wirkungslose Hemmes mit ihren Sprinteinlagen stießen. Lediglich ein Vorstoß des jungen Julian Eibes, der im letzten Moment am aufmerksamen Koltes per Fußabwehr scheiterte, bedeutete noch mal so etwas wie Torgefahr für die FVH. Doch ab der 65. Minute dominierte Zerf den temporeichen, intensiven und spannungsgeladenen Pokalfight.

Robin Mertinitz wurde immer stärker, sorgte mit seinen schnellen, kurzen Bewegungen und seiner Übersicht für Unordnung im Morbacher Defensivgefüge. Der Druck der Hochwälder wurde so groß, dass es in der 81. Minute beinahe schon zur Führung gereicht hätte, doch nach Linksflanke von Mertinitz vergab Hemmes aus zehn Metern. Dann kam es zum Foul an Robin Mertinitz und zu Hemmes‘ Elfmetertor ...

Zerfs verletzt zuschauender Spielertrainer Fabian Mohsmann rang nach Worten: „Wir sind überglücklich, dass wir mit diesem Sieg Historisches geschafft haben und unser Pokalmärchen weiter schreiben dürfen. Jetzt freuen wir uns über den erstmaligen Einzug in ein Pokalhalbfinale, in dem wir Ende März auf den Oberligisten Engers treffen. Wir haben jetzt rund vier Monate Zeit, um uns auf diesen Gegner vorzubereiten.“

SG Hochwald-Zerf – FV Hunsrückhöhe Morbach 1:0 (0:0)

Zerf: Jan Niklas Koltes – Benedikt Schettgen, Timo Mertinitz, Peter Irsch, Johannes Carl, René Mohsmann, Matthias Burg (90. Benedikt Haas), Tobias Lenz, Robin Mertinitz, Tim Thielen (90. Yannik Stein), Nils Hemmes,

Morbach: Leon Gerhard – Matthias Ruster, Julian Eibes, Lucas Steinbach, André Petry, Maximilian Hoffmann, Lars Klassen, Martin Schultheis, Marius Kneppel (79. Marius Marx), Maximilian Schemer (33. Raphael Kropp) (88. Matthias Haubst), Sebastian Schell.

Schiedsrichter: Arianit Besiri (Trier) - Zuschauer: 350

Tor: 1:0 Nils Hemmes (87. Foulelfmeter)

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