Meine Hilfe zählt: Ohne Mobilität keine Hilfe

Bitburg · Dass die Demenz als Krankheitsform immer stärker zunimmt, hat sich in der Öffentlichkeit herumgesprochen. Wie schwierig die Bedingungen für den Umgang mit Demenz gerade auf dem Land sind, wissen viele nicht. Die Caritas Westeifel hilft - aber sie braucht Unterstützung. Zum Beispiel ein geeignetes Fahrzeug.

 Demente Menschen sind in besonderer Weise auf Hilfe angewiesen. Archiv-Foto: dpa

Demente Menschen sind in besonderer Weise auf Hilfe angewiesen. Archiv-Foto: dpa

Bitburg. Hilfsangebote für Demenzkranke gibt es reichlich. Drei Betreuungsgruppen unterhält die Caritas Westeifel allein im Eifelkreis Bitburg.

Ehrenamtliche Helfer und Fachkräfte betreuen in Arzfeld, Bitburg und Irrel gemeinsam die Kranken, bieten Spiel-, Musik- oder Kaffeegruppen an, entlasten die Angehörigen.

Doch selbst das dezentrale Angebot ist nicht für jeden erreichbar. An Demenz erkrankte Menschen können in der Regel nicht mehr Auto fahren. Bei älteren Frauen ist oft kein Partner mehr da, der den Transport übernehmen kann, bei älteren Männern hat die Ehefrau gerade in ländlichen Gebieten nicht immer einen Führerschein. Kinder und Verwandte, die einspringen könnte, stehen wegen Berufstätigkeit oft gerade tagsüber nicht zur Verfügung.

Deshalb träumen die Caritas-Helfer schon seit Jahren von einem Fahrzeug, mit dem sie Demenzkranke zu Hause abholen und zu den Betreuungsgruppen bringen können. Ehrenamtliche Helfer wären da, aber deren Privat-PKW sind in der Regel nicht geeignet, um alte und oft auch gebrechliche Menschen über die weiten Eifel-Strecken zu bringen.

Ein behindertengerecht ausgestatteter Kleinbus wäre also die geeignete Alternative. Aber das Fahrzeug ist nicht billig, und notwendige Ergänzungen wie eine elektrisch ausfahrbare Trittstufe oder eine Rollstuhl-halterung treiben die Kosten weiter in die Höhe.

25 300 Euro werden gebraucht - eine Riesensumme. Aber einen Großteil davon haben Spender schon vor der "Meine Hilfe zählt"-Aktion beigetragen. Mit fast 11 000 Euro beteiligt sich beispielsweise die Aktion "Vergissmeinnicht", die der TV und das Demenzzentrum Trier vor zwei Jahren ins Leben riefen. Die Sparkasse Bitburg-Prüm und einige weitere Großspender brachten ebenfalls stolze Summen auf, und so geht es bei "Meine Hilfe zählt" nur noch um einen Restbetrag von 4650 Euro.

An dieser Summe hängt allerdings exakt die behindertengerechte Ausstattung - genau das, was für die Betroffenen besonders wichtig ist. Inzwischen ist von diesem Rest-Betrag etwa ein Drittel finanziert, so dass mit 2800 Euro der Bus endlich angeschafft werden könnte.

Wer dabei helfen will: Die Projektnummer lautet 4794.

Wie spende ich? Per Banküberweisung an "Meine Hilfe zählt". Konto 220012 bei der Sparkasse Trier (BLZ 58550130) oder Konto 191919 bei der Volksbank Trier (BLZ 58560103). Im Verwendungszweck Projektnummer angeben. Falls Veröffentlichung im TV gewünscht, ein "X" eintragen. Bis 200 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Spendenquittung. Falls ein gewähltes Projekt bereits vor Buchung der Spende genügend Geld zur Realisierung hat, kommt der Beitrag anderen "Meine Hilfe zählt"-Projekten zugute. Online: unter volksfreund.de/meinehilfe Projekt auswählen, auf den Spendenbutton klicken und abgefragte Daten eingeben. Jede Spende wird zu 100 Prozent weitergeleitet. Der TV übernimmt die Transferkosten.

Extra

Das war ein toller Start in den Tag für die Aktiven des Mukoviszidose e.V. am letzten Mittwoch: Kaum war der Artikel über die "Reise in die Hoffnung" für zwei Muko-Kranke im TV erschienen, meldete sich ein anonymer Spender und überwies 1500 Euro für eine betroffene Familie. Weil die Geschichte auch andere berührte, verdoppelte sich die Spendensumme innerhalb von nur 48 Stunden. Die dringend notwendige Klimakur rückt immer näher. Hoch im Kurs bei den TV-Lesern stehen zwei Nachfolgeprojekte anderer, bereits finanzierter Initiativen: Für die physiotherapeutische Betreuung der Kleinen Pyramide im ägyptischen Luxor (58 Prozent) fließen die Spenden ebenso wie für ein weiteres Projekt zur Ausstattung von Meine Burg (51 Prozent). Diesmal geht es um die Außenanlagen. Langsam, aber stetig auf dem Vormarsch ist Pro Familia mit seinem Projekt zur Finanzierung von Verhütungsmitteln: 54 Prozent sind jetzt finanziert.

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