Kita Ein Holzhaus nur für Kinder

Wittlich · Nach knapp anderthalb Jahren Bauzeit wurde am 8. August der Neubau der Integrativen Kita St. Peter in Wittlich-Wengerohr feierlich eröffnet. Bürgermeister Joachim Rodenkirch begrüßte auch in Funktion als Vorstandsvorsitzender der Stiftung Stadt Wittlich und damit Bauherr die Gäste.

 Der Neubau der Kita St. Peter in Wengerohr ist besonders energieeffizient.	 Foto: Christian Moeris          

Der Neubau der Kita St. Peter in Wengerohr ist besonders energieeffizient. Foto: Christian Moeris          

Foto: Christian Moeris

Bereits im Februar ehrte Umweltministerin Ulrike Höfken den Kita-Neubau mit „H.ausgezeichnet“, einer Auszeichnung für besonders energieeffiziente Bau- oder Sanierungsweise. Effizienz und Nachhaltigkeit sind bei diesem Neubau der Stiftung Stadt Wittlich deutlich: Der Jahresprimärenergiebedarf liegt weit unter den Anforderungen der Energieeinsparverordnung, auch der KfW-Effizienzhaus-Standard 55 wird unterschritten.

Durch die Bauweise aber auch durch die moderne Heizungs- und Lüftungsanlage sowie eine LED-Beleuchtung im ganzen Haus wird Energie eingespart. Hinzu kommt der Vorteil, dass die Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach Energie liefert. 33 Prozent Energieeinsparung sind möglich. Das verwendete Holz der Wände ist nach FSC und PEFC zertifiziert, das heißt, es stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Langfristig sind rund 474 Tonnen Kohlendioxid in den Wänden gebunden, darauf wies Rodenkirch in seiner Ansprache hin und klopfte buchstäblich auf Holz. „Der Bau ist im Zeit- und Kostenplan geblieben“, so Bürgermeister Rodenkirch, der sich bei allen am Bau Beteiligten bedankte.

Insgesamt wird durch das Gebäude eine CO2-Einsparung von rund 36 Prozent erreicht und trägt damit zur Sicherung einer lebenswerten Umwelt für die Zukunft der Kinder bei. Diese hatten eigens zur Eröffnung ihrer Kita verschiedene Lieder einstudiert. Auf die Melodie der Nationalhymne sangen sie mit Begeisterung: „jeder Tag in unserer Kita ist ein schöner Tag“.

Landrat Gregor Eibes sprach von einem besonderen Tag für alle, unter anderem da neue Kita-Plätze wichtig für die Entwicklung von Städten und Gemeinden seien. Zu würdigen sei auch besonders, dass es sich um eine integrative Kindertagesstätte handele. „Obwohl ein Anzug bei den derzeitigen Temperaturen nicht so günstig ist, ist es hier drinnen doch recht angenehm“, meinte Landrat Eibes. Das liegt unterem anderem daran, so Architekt Christian Gerhardy, dass die Fußbodenheizung im Sommer für die Kühlung sorgt. Zudem wird kühle Nachtluft über die Lüftungsanlage den Räumen zugeführt, wenn die Temperaturen zu hoch werden. Unsichtbare aber erstaunliche 9 Kilometer Heizungsrohre liegen unter dem Fußboden und 14 Kilometer Kabel in Decken und Wänden für die Beleuchtung, so Christian Gerhardy.

Monika Wagner-Molter, Leiterin der Kita St. Peter, und Konrad Berg, Geschäftsführer der Katholischen Kita Trier, machten deutlich, wie glücklich sie mit den neuen Räumlichkeiten auf insgesamt 6750 Quadratmetern sind und welche Herausforderungen auf sie als Betriebsträger künftig zukommen, die sie zuversichtlich und motiviert anpacken und angehen werden. In dem Neubau mit einer Netto-Raumfläche von rund 1500 Quadratmetern in Massivholzbauweise finden nun 150 Kinder und 36 Beschäftigte ihr neues Zuhause – damit ist die neue Einrichtung zu ihrer Eröffnung bereits voll belegt.

Die Baukosten inklusive Grundstück liegen bei 3,3 Millionen Euro. Der Kreis hat einen Zuschuss in Höhe von rund 414 000 Euro bewilligt, das Land gewährt eine Förderung in Höhe von 316 000 Euro. Zur künstlerischen Ausgestaltung „Kunst am Bau“ erschuf die Wittlicher Malerin und Bildhauerin Senne Simon im Auftrag der Stiftung Stadt Wittlich die Holzskulptur „DADA“ im Eingangsbereich der neuen Kita. Zudem erhalten die Kinder der Integrativen Kita St. Peter in Wengerohr eine Fördersumme der Stiftung Stadt Wittlich in Höhe von rund 1000 Euro für ihr Projekt „Vom Pflanzen eines Baumes bis zur Entstehung einer Kita in Form eines Holzhauses“, das sie anlässlich der Einweihungsfeier in einer eindrucksvollen Dokumentation den Gästen vorstellten.

  • Weitere Informationen zur  Kita St. Peter erhalten Interessierte im Energieatlas Rheinland-Pfalz: www.energieatlas.rlp.de/earp/praxisbeispiele/projektsteckbriefe/projekt-steckbriefe/anzeigen/kommune/120
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