Meinung Innovativ, nötig, durchdacht

Die medizinische Versorgung sicherzustellen ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben für den ländlichen Raum. Denn es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen im Hunsrück oder in der Eifel eine Versorgung zweiter Klasse erhalten.

 Kommentarfoto_Rosenschild.pdf

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Foto: TV/Klaus Kimmling

Das muss in allen Bereichen gelten, im Rettungsdienst, in Kliniken oder bei der hausärztlichen Versorgung. In allen diesen Bereichen gibt es Defizite. Bei den Hausärzten sind sie allerdings weniger deutlich. Denn so lange die Statistiken der Kassenärztlichen Vereinigung – wie in Morbach – keine deutliche Unterversorgung zeigen, wähnen sich viele Kommunalpolitiker – auch in der Region – in einer trügerischen Sicherheit. Die Situation ist bekannt: Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärzte steigt kontinuierlich an. Mittlerweile sind mehr als 40 Prozent der niedergelassenen Ärzte älter als 60. In Morbach liegt das Durchschnittsalter sogar bei 67 Jahren. Von den zwölf niedergelassenen Kassenärzten sind dort acht über 60 Jahre alt. Man braucht keine Fantasie, um sich die Situation in fünf oder zehn Jahren vorzustellen. Doch auch, wenn man von heute an erheblich mehr Mediziner ausbilden würde, würde diese Maßnahme sich erst in zehn Jahren überhaupt bemerkbar machen und in ländlichen Orten wie Morbach womöglich komplett verpuffen. Denn die jungen Mediziner sind heutzutage meist weiblich, familienorientiert, möchten als Angestellte, gerne in Teilzeit und gern in Städten arbeiten. Landärzte sind eine aussterbende Art. Deshalb sind Projekte wie das Ärztehaus innovativ, aber eben auch absolut notwendig, will man die medizinische Versorgung, und damit auch die Zukunft des Ortes  sicherstellen. Das Projekt ist zudem gut durchdacht und hat den richtigen Rahmen für Arztpraxen auf dem Weg zum MVZ.

i.rosenschild@volksfreund.de

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