Politik Kleiner Fehler, große Wirkung

Zum Artikel „Schottlands Separatisten wittern ihre Chance“ (TV vom 5. September) schreibt Wolfgang Böntgen:

Leider ist Ihnen in dem Bericht über ein mögliches schottisches Referendum ein kleiner Fehler unterlaufen, der allerdings genau einen wichtigen Aspekt berührt, der ungenannt blieb. Es haben sich beim Referendum 2014 nämlich nicht „55 Prozent der Schotten“ für einen Verbleib im Königreich ausgesprochen, sondern vielmehr 55 Prozent der in Schottland lebenden Wahlberechtigten. In London oder im Ausland lebende Schotten waren nämlich nicht wahlberechtigt, stattdessen aber in Schottland lebende Engländer, polnische Gastarbeiter, Einwanderer aus dem Commonwealth et cetera. Letztere Gruppierungen haben naturgemäß weniger Interesse an einer Unabhängigkeit Schottlands als die Schotten selbst. Das war aber genau die Bedingung für das Referendum, sonst hätten sich David Cameron beziehungsweise das Unterhaus schon damals nicht auf ein Referendum eingelassen.

Es bleibt abzuwarten, wie die Diskussion weitergeht und ob und wenn ja, unter welchen Bedingungen, ein erneutes Referendum stattfinden wird.

Wolfgang Böntgen, Schweich

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