Zeitumstellung Wertloses Umfrageergebnis

Zu unserem Artikel „Ärger wegen Stillstand bei Zeitumstellung“ (TV vom 22. Oktober) schreibt Hermann Dellwing, Hermeskeil:

Im Interview zur Zeitumstellung bezieht sich die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, die Schweicher SPD-Politikerin Katarina Barley, auf die Ergebnisse der europaweiten Umfrage aus dem Jahre 2018 und bemerkt, dass die Umfrage „sehr deutlich ausging“ und dass 70 Prozent der Teilnehmer Deutsche waren.

Dies ist wieder ein schönes Beispiel dafür, wie man Statistiken falsch interpretieren kann.

Die „70 Prozent  Deutsche“ waren in Wirklichkeit nur 3,8 Prozent der Deutschen, denn nur so viele Deutsche haben an der Umfrage teilgenommen. 84 Prozent dieser 3,8 Prozent Teilnehmer waren für die Abschaffung der Zeitumstellung, was man auch so interpretieren könnte, dass 96,2  Prozent der Deutschen die Zeitumstellung egal ist.

Von einem „sehr deutlichen“ Ausgang zugunsten Abschaffung der Umstellung kann bezogen auf Deutschland keine Rede sein. „70 Prozent Deutsche“ bezog sich wohl auf die Rücklaufquote im europäischen Vergleich.

Hier war in der Tat Deutschland mit 3,8 Prozent Spitzenreiter; nur drei Staaten (Deutschland, Österreich und Luxemburg) hatten eine Rücklaufquote von mehr als einem Prozent (beispielsweise Frankreich nur 0,6 Prozent).

Auch europaweit waren 84 Prozent der Rückläufe für die Abschaffung der Zeitumstellung. Aber bei einem derartig mickrigem Antwortverhalten kann doch wohl auch europaweit von einem sehr deutlichen Ergebnis keine Rede sein.

Fazit: Das Ergebnis der Umfrage ist als Entscheidungsgrundlage wertlos.

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