Kolumne Gesangswunder

Ich will ja nichts sagen,

Die Liss und das Singen gegen Corona
Foto: TV/Werhan, Michael

 aber die Burgener, die imponieren mir ja. Jeden Abend gegen Corona ansingen – das stärkt den Zusammenhalt. Da stört es auch nicht, wenn die Burgener auch im Sommer bei strahlendem Sonnenschein „Der Mond ist aufgegangen“ angestimmt haben. Der gute Wille und das Miteinander zählen.

Ganz unter uns, ich habe mitbekommen, dass das Burgener Beispiel die Runde macht. Die Bürgermeister im Kreis wollen sich regelmäßig an der Hochmoselbrücke treffen, um ein altes Lied von Geier Sturzflug anzustimmen: „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt“. Damit wollen sie Werbung machen für die vielen Gewerbegebiete, die im Kreis aus dem Boden schießen. Wenn Marcus Heintel, leidenschaftlicher Sänger, seine Kollegen mitreißt, vielleicht hält tatsächlich mal ein Interessent mit seinem LKW an und erkundigt sich nach einer Gewerbefläche mit guter Akustik.

Der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal will das Lied von Ralph McTell – Streets of London – umdichten in Streets of Morbach, they belong to the Kreis. Das will er dann gemeinsam mit seinem Gemeinderat als Chor in Gutenthal vor dem Haus des Landrats anstimmen, damit die Kreisstraßen in Morbach auch Kreisstraßen bleiben.

Bleibt nur die Frage, welches Lied die Lokalpolitiker in Thalfang unter der Regie ihrer neuen Chorleiterin einstudieren wollen. Auf der Vorschlagsliste stehen Stücke wie „Ich wär so gerne Millionär“, „Wenn ich einmal reich wär“ und „Wir wollen niemals auseinandergehen“.

Aber ich sehe schon das Problem: Je mehr Leute dabei mitreden wollen, desto größer ist die Gefahr, dass sich da auch Misstöne dazwischen mischen…

…meint eure Liss

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