Neue Anlaufstelle für Obdachlose

KONZ. Mit dem alten Schulgebäude in der Schulstraße wurde auch die Teestube für Obdachlose abgerissen. In einem städtischen Haus an der Saarstraße 26 richtet die Seelsorgeeinheit Konz eine neue Anlaufstelle ein.

Noch ist die kleine Wohnung in dem Haus Saarstraße 26 recht unwohnlich. Die Möbel sind noch nicht eingeräumt, und Handwerker sind mit letzten Arbeiten beschäftigt. Am Freitag, 24. November, soll die Teestube für Obdachlose in dem neuen Domizil eröffnet werden. Vor sechs Jahren hatte die Seelsorgeeinheit Konz, zu der die Pfarreien St. Nikolaus Konz, St. Johann Konz-Karthaus, St. Marien Filzen-Hamm und St. Helena Konz-Roscheid gehören, in der Schulstraße eine Anlaufstelle eröffnet, in der Obdachlose sich aufwärmen, duschen oder sich einfach nur ausruhen konnten. Sechs Jahre war die Teestube in dem ehemaligen Schulgebäude untergebracht. Stadt stellt Wohnung zur Verfügung

Einige ehrenamtliche Helfer unterstützten den Konzer Pastoralreferenten Bernhard Meyer-Weires bei seiner Arbeit mit den Obdachlosen. Mittlerweile wurde das ziemlich heruntergekommene Gebäude verkauft. Ein Investor baut in der Schulstraße eine neue Wohnanlage. Das gesamte Viertel soll nach dem Willen der Stadt optisch aufgewertet werden (der Trierische Volksfreund berichtete). Unklar war zunächst die Zukunft der Teestube. "Die Stadt hat uns Alternativen für eine neue Teestube unterbreitet. Diese sind jedoch nicht zufriedenstellend", sagte der Pastoralreferent vor einem Jahr. Dieser Umstand hat sich mittlerweile geändert. An der Saarstraße 26 hat die Stadt den Pfarreien jetzt eine Wohnung kostenlos zur Verfügung gestellt. "Die Wohnung wurde lange Zeit als Abstelllager für ausgediente Möbel genutzt und war sehr heruntergekommen", sagt Bernhard Meyer-Weires. "Als ich die neue Bleibe zum ersten Mal sah, war ich ziemlich geschockt." Die Tapeten hingen von den Wänden, der Putz war zum Teil abgefallen, der Fußboden wölbte sich oder war eingesackt. Seit über zwei Monaten renovieren Pfarreien und Stadt die Wohnung gemeinsam. Fußböden und Wände wurden erneuert, ein neues Bad wurde eingerichtet, Sanitär- und Elektroinstallation wurden modernisiert. Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben die zentrale Ölversorgungsanlage aus der alten Teestube aus- und in die neue Bleibe eingebaut. "Die Stadtverwaltung hat uns bei der Renovierung sehr unterstützt", unterstreicht Meyer-Weires. Wohnraum mit Küche und Bad

Die neue Teestube verfügt über einen Wohnraum mit Einbauküche, ein Bad und einen Abstellraum. Ein weiterer Raum wird derzeit noch als Reservezimmer benutzt. Insgesamt hat die Seelsorgeeinheit etwa 6000 Euro für die Renovierung ausgegeben. Weitere 3000 Euro hat sich die Stadt die Renovierung kosten lassen. "Die Hilfe für Obdachlose ist ein gesellschaftliches Problem, das in Konz gemeinsam von der Kirche und der Allgemeinheit angepackt wird", lobt Meier-Weyres die Unterstützung durch die Stadt. Weitere Hilfe kommt vom Caritas-Regionalverband Trier und der Arge Trier-Saarburg, die in der Teestube eine Ein-Euro-Kraft zunächst befristet beschäftigt. Eine Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholischer Frauen, der die "Trierer Tafel" betreibt, fasst Meyer-Weires ebenfalls ins Auge. "Auch in Konz gibt es Menschen, die die Trierer Tafel nutzen", sagt er. Am 24. November wird die neue Teestube eröffnet. Pastoralreferent Meyer-Weires : "Die Teestube ist ein Ort, zu dem Obdachlose eingeladen werden. Unsere ehrenamtlichen Helfer freuen sich schon auf die Besucher." Die Öffnungszeiten sind montags, mittwochs und freitags von 10.30 bis 11.30 Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort