Ramboux-Kunstpreis 2022 Ein Kunstpreis für sein Lebenswerk

Trier · Der Ramboux-Preis 2022 der Stadt Trier geht an Clas Steinmann. Mit der Auszeichnung wird die künstlerische Leistung des vielseitigen und engagierten Trierer Künstlers gewürdigt.

 Der Künstler Clas Steinmann ist Preisträger des Ramboux-Kunstpreises 2022.

Der Künstler Clas Steinmann ist Preisträger des Ramboux-Kunstpreises 2022.

Foto: TV/Stadtmuseum Simeonstift

Zum sechsten Mal verleiht die Stadt Trier  den von ihr gestifteten Ramboux-Kunstpreis für ein Lebenswerk. Ausgezeichnet wird der Trierer Multi-Media Künstler und langjährige Hochschullehrer Clas Steinmann.  Als einen exzellenten wie hochengagierten Künstler würdigte Oberbürgermeister Wolfram Leibe den Preisträger. „Herausragende künstlerische Leistungen in Verbindung mit dem Engagement für das Kulturleben der Stadt Trier sind ausschlaggebende Kriterien für die Vergabe an eine Persönlichkeit, deren Wirken über Jahre hinweg produktive Kräfte in unserer Stadt entfaltet hat“, heißt es in der Begründung zum Preisentscheid.

Ohne Frage gehört Clas Steinmann zu den rührigsten und vielseitigsten Künstlern des Trierer Kulturlebens. Einsatz und  Werk des ehemaligen Professors der Hochschule Trier haben nicht nur über viele Jahre aktiv und nachhaltig die Trierer Kunstszene gefördert und begleitet, sie wirken auch weit über die Region hinaus.

Steinmann wurde im Kriegsjahr 1941 in Gießen geboren. Von 1963 bis 1967 studierte er in Berlin an der Hochschule für Bildende Künste bei Mac Zimmermann, einem der wichtigsten deutschen Surrealisten, und war Meisterschüler bei Helmut Thoma. Bevor er 1972 als Professor für Zeichnen und Gestaltungsgrundlagen an die damalige Fachhochschule, heute Hochschule Trier berufen wurde. Als Visiting Professor arbeitete er zudem in den USA und in Großbritannien.

Unterwegs wie der Künstler selbst,  blieb auch zeitlebens sein Schaffen. Steinmann ist ein Multi-Media Künstler, in dessen Werk sich Malerei, Zeichnung,  Bildhauerei  und digitale Kunst verdichten. Sein künstlerisches Tun ist im Wortsinn „Work in progress“,  ein Arbeiten, das stets darauf zielte, sich über neue Ausdrucksformen und Mittel neue Horizonte zu eröffnen. Ideenreichtum, hintergründiger Witz und der virtuose Grenzgang zwischen Realität und Vision kennzeichnen das vielschichtiges Werk des Ramboux-Preisträgers.

Einmal mehr weisen gerade seine jüngeren Mischtechniken aus analoger und digitaler Kunst den Wahltrierer als einen zeitgenössischen Surrealisten aus, dessen äußere wie innere Bilder sich zu fantastischen Traumlandschaften überlagern und durchdringen.

Neben der Lehre  engagierte sich der Künstler in der Trierer Gesellschaft für Bildende Kunst wie auf Landesebene. Steinmanns internationale Ausstellungsbiografie ist umfangreich. Zahlreich sind seine Preise. Seine Arbeiten sind in öffentlichen wie privaten Sammlungen vertreten.

Auch im öffentlichen Raum setzt das Werk des Künstlers prägnante Zeichen. Als markanter städtebaulicher Kontrapunkt  leistet  Steinmanns als Stelen gestaltetes Trierer Mahnmal für die durch die Nationalsozialisten deportierten und ermordeten Sinti und Roma am Bischof-Stein-Platz verdienstvolle Erinnerungs- und Aufklärungsarbeit.

Wie der Künstler berichtet, traf ihn die Auszeichnung  vollkommen unvorbereitet. „Ich war völlig überrascht, als ich die Nachricht erhielt“, erzählt er. Natürlich freue er sich riesig.  Besondere Freude bereite ihm die mit  der Preisverleihung verbundene Ausstellung im Stadtmuseum Simeonstift im März 2022.

Der nach dem in Trier geborenen Maler und Grafiker Johann Anton Ramboux (1790-1866) benannte, 1961 gestiftete  Preis wird derzeit alle vier Jahre vergeben. Er dient vordringlich der Förderung junger Künstler, kann aber auch für ein Lebenswerk vergeben werden.

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