Ehrenamt Seit 20 Jahren „Erste Hilfe für die Seele“

Bernkastel-Wittlich · Die Notfallnachsorge des DRK-Kreisverbands Bernkastel-Wittlich feiert Jubiläum. Die Feier fällt allerdings aus.

 Wenn es anderen schlecht geht, sind sie da: die Helfer der Notfallnachsorge des DRK-Kreisverbands Bernkastel-Wittlich.

Wenn es anderen schlecht geht, sind sie da: die Helfer der Notfallnachsorge des DRK-Kreisverbands Bernkastel-Wittlich.

Foto: TV/DRK

Menschen werden zumeist unvorbereitet durch Not- und Unglücksfälle aus der Normalität ihres Lebens herausgerissen: Wenn Eltern durch den plötzlichen  Tod ihres Kindes wie gelähmt sind, die Polizei nach einem schweren Verkehrsunfall der Familie die Nachricht über den Tod des Vaters überbringen muss oder Menschen mit dem Suizid eines nahen Angehörigen oder Freundes zurechtkommen müssen.

Die ehrenamtlichen Helfer der Notfallnachsorge leisten dann „Erste Hilfe für die Seele“. Sie sind in den ersten Stunden zur Stelle, damit Menschen nach einem Unfall, Unglück oder Notfall nicht allein sind, bis Angehörige oder Freunde ihnen zur Seite stehen können. Sie hören zu, sie trösten, sie reden oder schweigen, sie leiten erste organisatorische Schritte ein – ganz nach den Wünschen des Betroffenen.

Um den Menschen im Landkreis in dieser Ausnahmesituation zur Seite zu stehen, wurde am 30. Oktober 2000, die Notfallnachsorge des DRK Kreisverband Bernkastel-Wittlich  gegründet. Seitdem hat sich der Einsatz der Notfallsorge in schwierigen Lebenssituationen bewährt, so dass sich die Einsatzzahlen bei jährlich 100 einpendeln.

Das diesjährige Ausnahmejahr zeigt, dass der Bedarf durch die Corona-Krise noch weiter ansteigt. Insgesamt sind zum 20. Jubiläumsjahr 29 Personen in der Notfallnachsorge aktiv. Um zeitnah Hilfe gewährleisten zu können, verteilen sich die Helfer über den gesamten Landkreis Bernkastel-Wittlich. Sie treten dabei immer zu zweit in den Einsatz.

Neben einem hohen Maß an Lebenserfahrung und psychischer Stabilität bringen die Helfer die Fähigkeit der Geduld des Zuhörens und Einfühlungsvermögen mit. Ebenso sind sie in den verschiedenen Fachgebieten wie Erste Hilfe und psychologischer Gesprächsführung intensiv geschult. 

Die Notfallnachsorge wird von Polizei oder Feuerwehr gerufen, vom Rettungsdienst oder dem Hausarzt. Aber auch Privatpersonen können den Notfallnachsorgedienst über die Rettungsleitstelle zu Hilfe rufen. Die Anforderung erfolgt unentgeltlich, denn die Einsatzkräfte sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.

Die ursprüngliche Planung das 20- jährige Bestehen in der Baldenauhalle in Morbach mit allen Helfern und befreundeten Organisationen unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu feiern, wurde Corona-bedingt ausgesetzt.

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